Homepage der Familie Dörscheln
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1995/​04 — Hein­ri­cus de Dor­sulen — Frei- und Lehn­sh­err der Vil­la Dor­sul und seinem Burghaus

Beiträge zur Fam­i­lien­forschung — Band 1 — 5.Jahrgang 1995 — Heft Nr.4 — Auszug


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Siehe Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd. 2, 1995 H.11

Die ersten sicheren urkundlichen Belege für ein Mit­glied der adeli­gen von Dor­sulen (rhein.Linie der­er von Dorslon und Dorse­lo) find­en sich in den Urkun­den von 1133 und 1154. In der ersten Urkunde wird Hein­ri­cus als Zeuge genan­nt. Hier befand er sich noch im Gefolge des Wal­ram II. von Lim­burg — Her­zog von Lothrin­gen.

Weit mehr aber kann man der zweit­en Urkunde von 1154 ent­nehmen, da durch eine gute Über­set­zung ins Deutsche das Leben und Wirken auf der Burg Arem­berg verdeut­licht wird, und zwar insofern als dass durch die Urkunde ein Ein­blick gewährt wird, wie sich der Burgherr von Are für seine Lehns­berechtigten das Zusam­men­leben und die Abgabenpflicht im Burg­we­sen vorgestellt hat.

Durch Hein­ri­cus de Dor­sulen ent­stand die Ansied­lung “vil­la Dor­sul” um 1149 und aus diesem her­aus das heutige Dorsel. Unweit am Her­res­bach — genan­nt Uck­en­broich — besaß er noch ein befes­tigtes Burghaus. Da es am Han­del­sweg a. d. Ahr lag, muß es strate­gisch wichtig gewe­sen sein.

Unter der Beze­ich­nung Effi­la (Eifel) sind die Per­so­n­en erfaßt, welche nach sein­er Zeit in diesem Raum gelebt haben. Führende Per­so­n­en aus dem Umfeld zwis­chen Maas und Weser, mit Rang und Titel verse­hen, zeigt die weit­ere Auf­stel­lung, denn hier sind Namensverbindun­gen untere­inan­der zu erken­nen. Als eine beson­dere Urkunde ist die von 1298 (WUB 4, Nr. 2510) des Bern­hardus de Dorse­lo — testes — anzuse­hen. Hier wird der Name Dorse­lo (Dorsel) zum ersten Mal urkundlich erwäh­nt.

Die Auf­stel­lung Lotharingia zeigt die Per­so­n­en, welche von de Dorsla abwe­ichende Namen geführt haben.

Vom Corvey’schen Sied­lungs­ge­bi­et Thuris­loun b. Monte Mar­tis, dem späteren Thurslon, dann Durslon, Dorslon, Dorse­lo und Dorßel (heute wüst) müssen die Namen­sträger gekom­men sein, welche in dem west­lichen Raum bis zum Rhein und weit­er bis an die Maas gesiedelt haben. Die Zeit­folge und die unter­schiedlichen land­schaftlichen Gebi­ete haben daran mit­gewirkt, dass der Name immer wieder eine Abän­derung erfahren hat.

An vier Haupt-Sied­lungs­ge­bi­eten kon­nte sich der Name Dorsel fes­ti­gen und ist mit ein­er Aus­nahme (i. Raum Rön­sahl) erst im vorigen Jahrhun­dert ins Hochdeutsche Dörscheln verän­dert wor­den.

Ein Wap­pen im Siegel der Freien, Min­is­te­ri­alen, Rit­ter und Knap­pen sowie Rat­sher­ren der­er von Dorslon, Dorse­lo und Dorsel mit ihren ehem. Bur­gan­la­gen und befes­tigten Häusern zeigt sich nur noch auf und an 18 Urkun­den, welche in ver­schiede­nen Archiv­en lagern.

Die über­wiegen­den Siegel mit darin abge­bilde­ten Wap­pen haben alle ein gemein­sames Sym­bol, und zwar einen schrä­grecht­en in zwei Rei­hen schräggeschacht­en Balken. Nur in dem erhal­te­nen Siegel von 1331 des Knap­pen Bern­har­di de Dorslon find­et sich ein weit­eres Emblem, welch­es das eigentliche Sip­pen­wap­pen darstellt, und zwar auf einem Rit­ter­helm ein zusam­men­gelegter Flug. Ein Wap­pen mit einem ganz anderen Sym­bol haben die noch vorhan­de­nen Oblat­en-Siegel des Rat­sher­ren Johann Dorsel von 1598 — 1599 aufzuweisen. Es han­delt sich hier um ein Siegel mit deko­ra­tiv­er Schild­form aus der Hochre­nais­sance.

Eif­fi­la und Lotharingia

Eif­fi­la

1133 Hein­ri­cus de Dor­sulen
1149 1. urkundliche Erwäh­nung der Vil­la Dor­sul
1154 Hein­ri­cus de Dor­sule
1302 Emmerich von Dorsel gen. Dursveld
1395 Lüthger von Dorsel
1484 Hein­rich von Dorsel zu Mün­stereifel
1511 Haen zu Dorsel
1550 Peter zu Dorsel
1640 Bathasaro Ras­sel­er zu Dorschell, Pas­tor in Dorsel
1640 Peter Schnei­der zu Dorschell
1641 Johannes zu Dors­se­len

Lotharingia

1117 Thit­marus de Thornslar, erzb. min­is­te­ri­ales
1133 Thit­marus de Dorslar, erzb. min­is­te­ri­ales
1200 Dit­mar von Dornslar gen. Dor­nes­lar
1264 Dyt­maro de Dorslare
1269 Ludgardis von Dorslor, Nonne in Wal­bar­berg
1333 Jut­ta von Dors­feld gen. Dorslayr
1334 Gob­eli­nus de Dors­feld gen. Dorslayr, Vasall
1341 Gob­el von Dorslair, Vogt von Palmers­dorf
1350 Arnol­di Gob­eli­ni de Dorsloir alias de Leg­nich
1350 Arnol­di Gob­eli­ni de Doyrsloir, Cleri­co
1374 Arnol­di de Leghenitz alias de Dorslare
1404 van den Dorslar
1993 Mar­cel van Doorsel­laer


Hein­rich de Dor­sulen, UB Nieder­rhein, Burtscheid von 1133, vierte Rei­he von unten links


Hein­rich de Dor­sule, UB Nieder­rhein, Kurköln von 1154, erste Rei­he unten links


Wehrkirche in Dorsel/​Eifel


Land­karte mit Dorsel/​Eifel

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