Homepage der Familie Dörscheln
Homepage der Familie Dörscheln

1999/​01 — Dorsel in den Rheinis­chen Annalen

Beiträge zur Fam­i­lien­forschung — NF — Band 1 — 3.Jahrgang 1999 — Heft Nr.1 — Teil 1


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Ein­leitung

Zwis­chen den zum Zülpich­gau gehören­den Gerichts­bezirken von Hochkirchen und Ker­pen rückt am Nef­fels­bach weit nach Süden die Gemarkung Blatzheim vor. Als kurköl­nis­ches Gericht und als Kirch­spiel umfaßte Blatzheim noch Berg­er­hausen mit Dors­feld (1), Geil­rath, Gif­fels­berg­er­hof und Nieder­boll­heim. Nach dem zwis­chen den Jahren 1154 und 1158 ent­stande­nen Recht der Dien­st­man­nen des Erzbischofs von Köln (Jura min­is­te­ri­al­i­um sanc­ti Petri in Colo­nia) gehörte Blatzheim zu den zwölf Höfen des erzs­tiftis­chen Vogt´s. Dies war ein alter Besitz der Köl­ner Erzbis­chöfe. Eine alte Über­liefer­ung berichtet, daß der Erzbischof Kunib­ert (663) den Lupus-Brüdern in Köln Einkün­fte in Bladisheim, Geil­in­rode, Thor­nes­lare (2), also in Blatzheim,Geilrath und Dors­feld geschenkt habe. So wird denn schon früh die Loslö­sung vom Hun­dertschafts­gericht durch die Ver­lei­hung der Immu­nität erfol­gt sein. (3)

Dorsel in den Rheinis­chen Annalen

Durch den als Zeuge erwäh­n­ten erzb. Min­is­te­r­i­al Thit­marus de Thornslar (1117 April 24) begin­nt die Ahnen­rei­he ein­er Sippe, deren Name man von der Dor­f­grün­dung Thor­nes­lare dem späteren Dors­feld, wahrschein­lich um 600, bis heute ver­fol­gen kann. (4)

Spätere Fam­i­lien­mit­glieder haben zwis­chen Antwer­pen und Gent an der N 14 (Bel­gien), die Ortschaft Doorse­laer gegrün­det. Außer­dem in den Ned­er­lan­den die Ortschaft Dorse­leind. (5)

Als weit­ere Ortschaft ent­stand Dor­sul (Dorsel) in der Eifel, durch den Edel­freien und Vasallen, Frei- und Lehn­sh­er­rn Hein­ri­cus de Dor­sul (Dor­sulen) 1133, 1149, 1154 (6,7,8)

1133 Juni 4 hat sich der Name des erzb.Ministerial geän­dert. Er nen­nt sich nun Thit­marus de Dorslar.(9)

Ein Nachkomme wird um 1200 mit sein­er ganzen Fam­i­lie erwäh­nt. EB. Adolf I bekun­det, daß der Kon­vent des Klosters ad. Pisci­nam (Wei­her) zu Köln von Dit­mar v. Dor­nes­lar, sein­er Frau Gertrud­is, sein­er Tochter Sophia und seinem Schwiegersohn Ulrich einen bei der Stadt gele­ge­nen Zehn­ten erwor­ben habe. (10)

Um 1224 bekun­det EB. Engel­bert I, daß das Kloster S.Mauritius zu Köln als Besitzer eines zehntpflichti­gen Man­sus dem Kloster b.Marie ad Pisci­nam (Wei­her) einen Zehn­ten von 12 sol. zu entricht­en hat­te, als Teil des Zehn­ten, den das let­ztere Kloster von Dit­mar v. Dornslar erwarb. (11)

EB. Con­rad von Hochstaden besiegelt eine Urkunde des Burggrafen Hein­rich von Köln der den Cuno, Her­rn von Rul­lant, mit der Vil­la Dorsel belehnt. (12+13)

Im Jahre 1264 Dez.24 bekun­det der EB. Engel­bert II über eine Lehns-angele­gen­heit, in dem ein Dyt­maro de Dorslare als Zeuge erscheint. (14)

1293 August 20
Der Rit­ter C.Torsul (15)

Eine Erk­lärung von EB.Wikbold im Jahre 1303 besagt, daß die Vil­la Durs­feld (Dorsel) die Emmerich von Durs­feld einst innehat­te, ein köl­nis­ches Alloid sei. (16)

1314 wird ein Nachkomme des Hein­ri­cus de Dur­sulen erwähnt.Vor dem Köl­ner Offizial bezeugt Johannes gt. de Doyr­sul de Alftere, von Dekan und Kapi­tel einen Wein­garten von mehr als 1 Mor­gen in Erb­pacht erhal­ten zu haben, und zwar gele­gen zu Alstorp. (17)

1321 Ludgardis de Dorslor (Nonne im Kloster Wal­ber­berg) (18)

1333 Arnold Unbeschei­den (Burgmann in Lechenich) hat dem EB. Wal­ram und der Köl­ner Kirche sein Allo­di­algut ‑2,5 Mor­gen- bei den Äck­ern der Jut­ta von Dors­feld (Dorslayr) als Bur­glehn aufge­tra­gen (19)

EB Wal­ram bekun­det um 1334 Febr.17, daß der Edel­herr von Alpen von der Köl­ner Kirche lehn­rührige Rechte, Dien­ste und Ansprüche an die Vasallen u.a. Gob­eli­nus de Doris­lair (Dors­feld) verkauft. (20,21,22)

1341 Gob­el von Dorslair, Vogt von Palmers­dorf bekun­det, sich der Stadt Köln für den EB. als Bür­gen gestellt und vor dem Rat der Stadt die Bes­tim­mungen beschworen zu haben. (23)

1347 Arnold gen.Unbescheiden v.Dorslar (24)

1349 Arnold Gob­eli­ni de Dorslair, cler­i­cus (25)

1404 Mai 18 Godert van den Dorslar (26)

Johann von Harff zu Hoeyn­gen und seine Frau Her­man­na erk­lären, daß die Erbrente von 20 Gulden aus dem Gute Dorsel­er im Gerichte Blatzheim, welch­es sie von H. von Bre­de­mar gekauft haben, dem Let­zleben­den verbleibt. (27+28)

1697 Willem van Dores­laer (29)

1760 Hen­ri­ette Marie van Dores­laer (30)

1845 Edouard-Jean-Antoine Doorslaer de ten Ryen (van), vom Bel­gis­chen König gead­el­ter Groß­grundbe­sitzer. (31)

1993 Der Min­er­aloge Dr. Mar­cel K.van Doorse­laer . (32)

Ortschaft Doorse­laar a.d.Str. N 14 zwis­chen Gent und Antwer­pen (33)

Lit­er­atur und Quellen

  1. Lac. Archiv II, 59 zum Jahre 1484: Dors­sel­er im Blatzheimer Gedinge=Dorsfeld
  2. Lac. Archiv II, S.60 f
  3. Düs­sel­dor­fer JB Bd.26 S.138/139
  4. REK II, 135
  5. Van Gooer‘s Aardrijk­skundig Woor­den­boek van Ned­er­land
  6. Lac. UB IV, Nr.62
  7. UB. Die Geschichte des Grafen von Are 1246
  8. Spuren Bd.2 H.11
  9. REK II, 298
  10. REK II, 1589 und M.Groten, Pri­orenkol­leg u. Domkapi­tel von Köln im hohen MA
  11. REK III, 438 vgl.Regesten II Nr.1589
  12. REK III, 1640
  13. Mittelrh.UB III
  14. REK III, 2314
  15. Urk.d.Kl.Oberschönfeld Urk.u.Reg. Bd.2, Schwäb. Forsch. Gemein­schaft
  16. REK III, 3897
  17. Das Stift St.Georg zu Köln — A.D.von Brinken
  18. REK IV,1269
  19. REK V, 150
  20. REK V, 203
  21. Lac.UB III Nr.277
  22. Dö. Spuren Bd.2 H.11 Seite 222
  23. REK V, 767
  24. REM Bd.2 Nr.5536
  25. Sauer­land Urk. u. Reg. 3,316 Nr.805/6
  26. Lehn­sreg­is­ter d.Herzogtums Kleve Bd.8 S.116 +469
  27. Annalen d.Hist.Vereins f.d.N.Rhein, das Gräfliche von Mirbach´sche Archiv zu Harff , L.Korth Bd.2
  28. HIS 17+18
  29. Bij­dra­gen en Med­edeelin­gen Deel XL. Arn­hem
  30. dto.
  31. Bel­gique heraldique
  32. Lapis Aus­gabe 12/​93
  33. Land­karte von Bel­gien
Print Friendly, PDF & Email