Homepage der Familie Dörscheln
Homepage der Familie Dörscheln

1999/​03 — Von Thuris­loun bis Dorsel

Beiträge zur Fam­i­lien­forschung — NF — Band 1 — 3.Jahrgang 1999 — Heft Nr.3


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Seit 1298, der Zeit von Rit­ter Bern­hardus de Dorse­lo (Abb.1–3) ist eine Seit­en­lin­ie mit dem Namen Dorsel vorhan­den (1). Würde die ehem. Ortschaft Thuris­loun (Abb.4) und späteres Dorslon heute noch beste­hen, kön­nte sie eben­falls Dorsel heißen. Noch in der Gegen­wart sind Flurbeze­ich­nun­gen mit dem Namen Dorsel vorhan­den (2) . (Dorsel­er Wiesen, Dorsel­er Grund). Viele Nachkom­men aus dieser rit­ter­lichen Lin­ie führten den Namen im Wap­pen und in ihrem Ban­ner.

Um 1360 und 1373 find­en sich in der Lin­ie einiger Knap­pen Hin­weise, (3) wo sich der Name in de Dorslen und de Dorse­le schon schrit­tweise umge­wan­delt (Abb.5) hat. Im Falle der Alheid gnt.de Dorslen wird aber der Fam­i­li­en­name de Dorslon trotz alle­dem noch beibehal­ten. Hier wird auch Florin de Dorslon aus ein­er Knap­pen­fam­i­lie, der Priester, spätere Propst und Lehn­sh­err zu Mars­berg, genan­nt. (4) Auch hier wieder Beurkun­dun­gen die darüber Auskun­ft geben, daß sowohl der Name Dorslon als auch daneben Dorse­len geführt wurde.

Zwei über­set­zte Auszüge geben Auskun­ft darüber, welch­er Anlaß zur Beurkun­dung vor­lag. Im Jahre 1381, Propst Florin von Dorse­len und der gesamte Kon­vent des Klosters Mars­berg (Benedik­tineror­den der Pader­borner Diözese) stiften aus Verehrung des Erlösers Jesu Christi und zur Ver­mehrung des Gottes­di­en­stes zwei Messen, und zwar eine im Hos­pi­tel zum Heili­gen Geist und eine zweite am Johan­nisaltar in der St.Nikolaus-Kapelle in Mars­berg. Der Propst und der Kon­vent kündi­gen ihre Siegel an.

Im Jahre 1426 wird für das See­len­heil des ver­stor­be­nen Prop­stes Florin de Dorse­len, der zu Lebzeit­en eine Stiftung ein­gerichtet hat­te, im Gebet und Messen gedacht. (Weit­er­führende Lit­er­atur siehe Index). Hier wird aus­führlich über den Werde­gang der miteinan­der ver­wandten Per­so­n­en aus der Sippe der­er von (Thuris­loun) Dorslon berichtet. (5–7)

Dieser Bericht soll im Wesentlichen darüber aufk­lären, wie sich ein Seiten­zweig aus dem Haupt­stamm der­er von Dorslon außer­halb entwick­elt hat.

Durch die beson­deren Tätigkeit­en einiger Per­so­n­en, welch­es in früheren Urkun­den fest­ge­hal­ten wurde, kann eine unge­fähre Auf­stel­lung darüber Auf­schluß geben, wo der Name Dorsel auch durch Abwan­derung in andere Gefilde zu find­en ist.

In den Arns­berg­er Lehns­güter-Verze­ich­nis­sen find­et sich ein Hin­weis, daß um 1453 in der Vil­la Hustede (Gey­seke) Lam­ber­tus van Dors­se­len gelebt hat (8). Deip­mar van Dorslen (Abb.6) wird 1480 mit dem Hof zu Bürhausen belehnt. Er wird als Begrün­der der Ortschaft Dorseln (heute Dörscheln), N/​O von Rön­sahl gele­gen, ange­se­hen. Mit einiger Warschein­lichkeit ist er aus Hustede aus­ge­wan­dert (9).

Eben­falls im sauer­ländis­chen Gebi­et ist ein Ein­trag um 1611 über M.Rottger von Dorse­len in Mol­len­dorp zu find­en. (10) Es fol­gen in kleinen Abstän­den noch weit­ere Per­so­n­en, welche zur Namensfolge gehören z.B. 1641 Johann von Dorse­len, (11) 1676 Claß zu Dörse­len, (12) 1732 Peter von Dorße­len zu Bürhausen (13) und 1765 Johann Wil­helm Doerse­len von Hoeck­ing­hausen. (14)

Außer der Rei­he ist eine Ein­tra­gung um 1503 über Hanse Dorse­le (Abb.7) durch den Rat von Morin­gen im Urkun­den­buch des Stifts Fre­del­sloh. (15) Als Weit­eres wird in dem Urbar Amt Sparen­berg der Vogtei Hep­en (Burschaft Hep­en) (Abb.8) über Dorse­landt (Gorselandt/​Goeseland) berichtet. (16)
Der Name Dorsel und Dörseln hat sich immer weit­er gefes­tigt und die Endun­gen (o und e) weit­ge­hend ver­loren. Im Laufe der Zeit ist durch die hochdeutsche Sprache im Sauer­land, im Raum Eise­nach sowie um Dres­den aus diesem der Name Dörschel und Dörscheln ent­standen. (17)

Anmerkun­gen

  1. H. Müller, Dal­heim Urk. 44, Urk. 44 Über­set­zung WUB, IV 2510
  2. G. Henkel, Die Wüs­tun­gen des Sint­feldes
  3. A. Bruns, Stadt Wün­neberg, Doku­mente (Mem.Cop.)
  4. H. Müller, Urkun­den der Prop­stei Mars­berg
  5. Dörscheln E.W., Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd. 1–2
  6. Beiträge zur Fam. Forsch. NF Bd.1 1997–99
  7. Dörscheln E.W., Fam. Forsch. NF Bd.1
  8. Seib. II, Arns­berg­er Lehns­güter, WZ II,84;
    Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd.2 H.5
  9. E.W. Dörscheln, Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd.2 H.8;
    Märk­er 1961 H.8
  10. dto.
  11. Urk. Archiv Köln;
    Spuren Bd.2 H.8 Seite158
  12. Muster­rolle im Ksp. Rön­sahl (Kir­spels Ron­sell);
    Spuren Bd.2 H.8 Seite 154
  13. Ksp. Rön­sahl;
    Spuren Bd.2 H.8 Seite 158
  14. KB Kier­spe;
    Spuren Bd.2 H.8 Seite 156
  15. Find­buch Stift Fre­del­sloh (H.St.A.Hannover) Nr.198;
    UB des Stifts Fre­del­sloh Bd.6
  16. Gft. Ravens­berg;
    Urbar Amt Spar­ren­berg
  17. Stamm­baum der Sippe Dörscheln;
    Dörscheln E.W., Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch., Bd.2 H.6 Seite 106 ‑107, Bd.2 H.8;
    Dörscheln E.W., Beiträge z. Fam. Forsch. NF
Print Friendly, PDF & Email