Homepage der Familie Dörscheln
Homepage der Familie Dörscheln

2003/​01 — Burg Dor­sul

Der Eifel­er Land­bote — Band 1 — 1.Jahrgang 2003 — Heft Nr.1


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Die ersten sicheren urkundlichen Belege für ein Mit­glied der Adeli­gen von Dor­sule und Dor­sulen find­en sich in den Urkun­den von 1133 und 1154. In der ersten Urkunde wird Hein­ri­cus als Zeuge genan­nt. Hier befand er sich noch im Gefolge des Wal­ram II. von Lim­burg — Her­zog von Lothrin­gen. In der Urkunde von 1154 tritt der­selbe Zeuge für Graf Diet­rich von Are auf.

Hein­ri­cus de Dor­sulen stand ver­mut­lich schon um 1149 in den Dien­sten des Diet­rich von Are und wurde von ihm belehnt. Auf Grund dessen kon­nte er als freier Men­sch (liberi homines) die Ansied­lung “vil­la Dor­sul” (Landgut) grün­den, aus welch­er her­aus das heutige Dorsel her­vorg­ing.

Das erste befes­tigte Burghaus befand sich auf ein­er Anhöhe im Quell­ge­bi­et des Her­res­bach­es im Dorsel­er Wald, zwis­chen Höhe 468,0 und 420,8 gent. Uck­en­broich oder Ogger Broch. Da es unweit am Han­del­sweg von Lom­mers­dorf über Dorsel und von Arem­berg über Dorsel zur Ahr lag, muß es strate­gisch wichtig gewe­sen sein.

In später­er Zeit wurde dieser Fuhrweg von Lom­mers­dorf über Dorsel zur Stahlhütte im Ahrtal für den Trans­port des abge­baut­en Eisen­erzes der Gruben von Lom­mers­dorf benutzt. Noch im vorigen Jahrhun­dert wur­den Reste des Mauer­w­erkes der ehe­ma­li­gen Burg-Anlage gefun­den, die aber ver­mut­lich im Laufe der Zeit durch die fortschre­i­t­ende Veg­e­ta­tion ver­loren gegan­gen sind.

Anhand von Scher­ben­fun­den (gotis­che Keramik 12. — 14. Jahrhdt.) ist zu bele­gen, dass dort auch Höfe existiert haben. Weit­er­hin wur­den Eisenlup­pen, Schlack­en­reste und buntes Schmelz­glas gefun­den, welch­es auf eine dör­fliche Eisen­ver­hüt­tung im Ahrtal zurück zu führen ist. Neuzeitliche Keramik und Glass­cher­ben wur­den eben­falls gefun­den.

Ein­er Urkunde des Jahres 1154 kann man ent­nehmen, wie sich das Bur­gleben, die Abgabenpflicht, das Zusam­men­leben, die Nach­folge sowie die Gerichts­barkeit in jen­er Zeit zu gestal­ten hat­te. Graf Diet­rich von Are fix­ierte für seine gesamten Lehn­sh­er­ren entsprechende Bes­tim­mungen schriftlich, an die sich alle zu hal­ten hat­ten.

So gab es z.B. eine Bes­tim­mung, dass wenn Rit­ter des Grafen­haus­es von 2 Min­is­te­ri­alen oder Freien (z.B. Hein­ri­cus de Dor­sule — homines liberi) als Stre­i­tan­fänger über­führt wur­den, sie eine Entschädi­gung an den Grafen von Are zu zahlen hat­ten.

Eine voll­ständi­ge Über­set­zung dieser Urkunde existiert von H.Frick aus dem Jahre 1933 “Quellen zur Geschichte von Bad Neue­nahr”.

Lit­er­atur:
Home­page E.W. Dörscheln
Heimat­blät­ter aus West­falen H. 8, 12 und 13
Beiträge zur Fam.Forsch.1995 H.4
Beiträge zur Fam.Forsch.1999 H.1
Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd. 2, 1995 H.11

Quellen:
H. Frick
1933
Quellen zur Geschichte von Bad Neue­nahr Nr.119 ff

A. Goerz
1879
Mit­tel­rheinis­che Regesten Teil 2, S.17 ff

Gedr. T. J. Lacomblet
1840 — 1858
UB Nieder­rhein Bd.1, (1133) Nr. 315, S.209
Org. Burtscheid 1133 CL Nr.9

Gedr. T. J. Lacomblet
1862
UB Nieder­rhein Bd.4, (1154) Nr. 624, S.774
Org. Kurköln 1154 CL 4

P. Neu
1989
Die Aren­berg­er und das Aren­berg­er Land Bd. 1, S.356 ff

Pfr. P. Schug
1956
Geschichte der Pfar­reien der Diözese Tri­er, S.182 ff

Fotor­ei­he “Uck­en­broich am Her­res­bach bei Dorsel”

Aquarelle

Postkarte

Karten

Fotor­ei­he “Scher­ben­funde”

Print Friendly, PDF & Email