Homepage der Familie Dörscheln
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11. Konzen­tra­tionslager und Zwangsar­beit

Im Dezem­ber 1905 ord­nete Reich­skan­zler von Bülow die Ein­rich­tung von Konzen­tra­tionslager für die Kriegs­ge­fan­genen und Über­leben­den der Oma­heke an. Mit der “hygien­is­chen” Betreu­ung der Gefan­genen wur­den die Mis­sion­are der Rheinis­chen Mis­sion­s­ge­sellschaft betraut. Im Konzen­tra­tionslager von Swakop­mund war dies Mis­sion­ar Ved­der, während Mis­sion­ar Kuhlmann in Omaru­ru ein Sam­mel­lager leit­ete.

Nach den Vor­gaben des Reich­skan­zlers soll­ten die Gefan­genen in den Konzen­tra­tionslagern (Herero und Nama) 10 Jahre Zwangsar­beit an der Kette leis­ten, um die Kriegskosten abzuar­beit­en. Dies betraf alle irgend­wie Arbeits­fähi­gen, auch Kinder. Die Mis­sion­are Ved­der und Kuhlmann schrieben erschüt­ternde Berichte aus den Konzen­tra­tionslagern in Swakop­mund und auf den Lüder­itzbucht vorge­lagerten Haifischin­seln. Während des Ved­der gelang, Klei­der­spenden aus Deutsch­land zu mobil­isieren, blieben Bemühun­gen von Mis­sion­aren um men­schliche Behand­lung und Ver­sorgung der Gefan­genen weit­ge­hend erfol­g­los.

Kuhlmann, dessen Bitte um Amnestie für die Herero bei von Trotha auf scharfe Ablehnung gestoßen war, stellte nach Besuch des Konzen­tra­tionslagers seine Sam­meltätigkeit aus Gewis­sen­grün­den ein.

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