Homepage der Familie Dörscheln
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212 — Auf dem Weg zur Ein­heit der reformierten Kirche Frankre­ichs

Im Jahre 1893 kam Tom­my Fal­lot(1), ein­er der Hauptvertreter des “sozialen Chris­ten­turns” in die Drome, wo er in Sainte-Croix Pfar­rer wird, dann in Aouste, wo er sich bis zu seinem Tod 1904 für Frieden und Ver­söh­nung ein­set­zt.
Er kann sich nicht mit den Glaubensstre­it­igkeit­en der lib­eralen und ortho­dox­en(2) Kirchen abfind­en.
1898 rief er eine “Union der Pfar­rer des Diois”(3) ins Leben, die den Kol­le­gen der methodis­tis­chen und freien Kirchen offen­standen. Dieser Zusam­men­schluss ermöglicht eine fre­und­schaftliche Zusam­me­nar­beit “beim Wieder­auf­bau unser­er Kirchen”.
Nach seinem Tod wird sein Neffe Marc Boein­er(4) Pfar­rer in der Gemeinde von Aouste und set­zt das Lebenswerk seines Onkels 7 Jahre lang fort(5).
Im Jahre 1928 wurde aus diesem ersten Zusam­men­schluss die “Union der Pfar­rer des Dromet­als”(6), die bis 1937 ihre Tätigkeit fort­set­zte. Sie stand sehr stark unter dem Ein­fluss der oeku­nienis­chen Kon­ferenz in Lau­sanne von 1927 und nahm die Forderung nach kirch­lich­er Ein­heit sehr ernst.
Die Mit­glieder der “Union der Pfar­rer” waren diejeni­gen, die im Mai 1933 auf den ver­schiede­nen Syn­oden den Wun­sch nach Ein­heit der reformierten Kirche for­mulierten. Die Berichte der Pfar­rer Hébert Roux(7) und Richemont(8) waren wesentliche Meilen­steine auf dem Weg zu dieser Ein­heit, die 1938 endlich Wirk­lichkeit wurde.
Die Erweck­ungs­be­we­gung wird fort­ge­set­zt mit der “Brigade der Drome” (1922–1938).
Im Umkreis der 4 Pfar­rer Jean Cadier, Pierre Caron, Edouard Cham­p­en­dal und Hen­ri Eber­hard, die “die Vier der Brigade” genan­nt wur­den, enstand eine wirk­liche Erweck­ung, eine Bewe­gung, die 16 Jahre lang weit­er entwick­elt wurde. Sie brachte die nötige Unruhe in viele Gemein­den im Umkreis von Dieule­fit, dem Gebi­et von Bour­deaux und in die des Berg­lands zwis­chen Aucelon, La Motte-Cha­len­con und Nyons.
Grosse jährliche Ver­samm­lun­gen, soge­nan­nte “Kon­vente”, die häu­fig in Dieule­fit stat­tfan­den, waren gle­ichzeit­ig eine Peri­ode inten­siv­en kirch­lichen Lebens. Eine regel­rechte Evan­ge­lisierung wurde betrieben, Kon­ver­sio­nen fan­den statt.
Es wurde auch eine Zeitung gegrün­det: “Le matin vient …” (“ Der Mor­gen kommt … ”) und in Dieule­fit eben­falls eine Aus­bil­dungsstätte für Predi­ger.
Die “Brigade” ver­anstal­tet eine Evan­ge­lisierungskam­pagne nach der anderen im Gard, in Alge­rien und in Bel­gien.

Anmerkun­gen

  1. Tom­my FALLOT(1844–1904)
  2. Brief Tom­my Fal­lots an Jules Soubeyran vom 6. Juli 1896: “Parteien sind mir zuwider ( … ). Wir müssen endlich mit den Etiket­ten schlussmachen die Auflö­sung der alten Parteien beschle­u­ni­gen.
  3. Die “Union der Pfar­rer aus dem Diois”: die Grün­der 1898
    2. Rei­he von links nach rechts, Tom­my Fal­lot (2. von links), Leon Bussy (4. von links), Jules Soubeyran (6. von links)
  4. Marc BOEGNER (1881–1971)
  5. Brief Marc Boeg­n­ers an das Kon­sis­to­ri­um von Crest (20. Sep­tem­ber 1904): Er wün­scht, in Aouste zum Diöze­sen­bischof ernan­nt zu wer­den. Bei dieser Gele­gen­heit legt er sein erstes Glaubens­beken­nt­nis ab.
  6. Die “Union der Pfar­rer des Diois” feiert ihren 25. Geburt­stag: Sitzung vom 11. Dezem­ber 1923 in Die.
  7. Bericht des Pfar­rers Hébert Roux vom 3. Mai 1933 auf der Syn­ode von Bour­deaux (Evan­ge­lis­che Reformierte Kirchen)
  8. Bericht des Pfar­rers R. de Richemond vom 8. Mai 1933 auf der Syn­ode von Chomérac (Reformierte Kirchen).
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