Homepage der Familie Dörscheln
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2000/​02 — Sta­tio­nen im Leben des Friedrich Wil­helm Dörscheln

Der Land­bote — NF — Band 1 — 2.Jahrgang 2000 — Heft Nr.2 — Auszug


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Geboren wurde er am 23.2.1876 in Ting­hausen bei Alt — Lüden­scheid. Im Jahre 1878 zog sein Vater August Dörscheln mit sein­er Fam­i­lie von Ting­hausen in den Bauern­bezirk Ros­mart. Er war dort der einzige Mau­r­er am Ort.

Einige Zeit später fand ein Umzug in den Nach­barort Ossen­berg statt. Fr.Wilh. hat die Volkss­chule von 1882–1890 absolviert und mit ein­er Gesamt­note „Zwei“ abgeschlossen.

Kon­fir­miert wurde er 1890 in der Volkss­chule Müh­len­rahmede, da die Kirche in dieser Zeit noch nicht fer­tig war.

1961

Neben dem Schulbe­such hat er schon mit 12 Jahren bei Schmidt u. Co. in Müh­len­rahmede (heute Trap­per Hohage) Draht­nägel eingepackt. Der Lohn für einen hal­ben Tag waren 50 Pf. An anderen freien Nach­mit­tagsstun­den besserte er sich beim Kühe- hüten auf den Wei­den im Hon­sel bei Lüden­scheid sein Taschen­geld auf. Dazu gab es noch Eßwaren mit auf dem Weg.

Mit 14 ist er von Ossen­berg nach Evek­ing gezo­gen, um dort in der Fir­ma Berg das Handw­erk des Mess­ing­gießers zu erler­nen. Da es noch keine Beruf­schule gab, wurde die the­o­retis­che Aus­bil­dung auch inner­be­trieblich durchge­führt.

In dieser Zeit wohnte er bei sein­er Schwest­er Lina Lange geb. Dörscheln auf dem Dorn­wert in Evek­ing. Dort lernte er auch auch seine zukün­ftige Frau Emma Wolff ken­nen.

Die Ver­lobung war am Dien­stag dem 25.12.1900 (1.Weihnachtstag). Mit 26 Jahren, am Don­ner­stag dem 20.2.1902 haben sie in der elter­lichen Woh­nung sein­er zukün­fti­gen Frau Emma Wolff auf dem Dorn­werth bei Evek­ing geheiratet.

Er lebte hier mit sein­er Frau in Evek­ing auf dem Dorn­werth und die ersten 4 von 8 Kindern wur­den 1903, 1904, 1906, 1907 hier geboren. Vorüberge­hend wohnte er in Ossen­berg bei Otto Bröher wegen sein­er Arbeitsstelle in der Helle. Hier ist auch 1908 das fün­fte Kind geboren.

Er war vom 30.7.1906 als Gießer im Raf­finier­w­erk und ab dem 1.11.1907 bis 31.3.1909 als Raf­finier­meis­ter im Werk Helle bei Altroggen­rahmede der West­fälis­chen Kupfer — und Mess­ing­w­erke tätig.

Von 1.4.1909 — 30.6.1910 lebte und arbeit­ete er als Raf­finier­meis­ter in dem Kupfer­w­erk Oester­re­ich in Nester­sitz — Pöm­mer­le (Böh­men).

1910 traf er sich in Dres­den mit dem Direk­tor Schulte der Westf. Kupfer- und Mess­ing­w­erke (vorm. Casp. Noell ) und schloß daraufhin einen Arbeits-Ver­trag fol­gen­den Inhalts ab:

Monatlich­es Gehalt 420 Mark, freier Strom und Brand, freies Anmach­holz und freier Anstrich und tapezieren. Dazu freies Wohnen im Haus am Dreschei­der­ha­gen mit dem dazuge­höri­gen Land für 3 Ziegen.

1967

Von 1910 bis zum Ruh­e­s­tand blieb er dem Werk Helle als Raf­finier­ober­meis­ter treu. Er wirk­te maßge­blich an der Lehrlingsaus­bil­dung mit. Darüber hin­aus war er noch lange Jahre dem Betrieb gegenüber ein ständi­ger Berater.

Die let­zten drei von acht Kindern wur­den in seinem neuen Dom­izil auf Dreschei­der­ha­gen 1911, 1913, 1916 geboren.

Er ver­starb am 18.3.1969 mit 93 Jahren und kurz darauf fol­gend ver­starb auch seine Ehe­frau Emma Dörscheln geb.Wolff am 16.8.69 mit 89 Jahren.

Mündliche Aus­sagen von der Fam. Friedrich Wilh. Dörscheln aus den Jahren 1963 und 64.

Die Mil­itärzeit des Friedrich Wil­helm Dörscheln

Der erste Dien­stantritt als Ersatz-Rekrut für den Staat Preußen war am 13.10.1898 in Straßburg (Elsass). Trup­pen­teil: Infan­terie — Reg­i­ment Nr.143, 2. Kom­panie.

Am 1.Nov.1898 wird er wegen ein­er Bruchan­lage ent­lassen. Am 19.7.99 war er wieder gesund und erneut gemustert und zum Nas­sauis­chen Infan­terie — Reg­i­ment Nr.87 befohlen. Er wird am 7.2.1900 als unbrauch­bar ent­lassen.

Anm.zu 11
Durch Ver­fü­gung des Gen­er­alko­man­dos 18 vom 5.2.1900 als hier jet­zt dien­stun­brauch­bar anerkan­nt und zur Dis­po­si­tion der Ersatz- behör­den am 7.2.1900 nach Evek­ing Kreis Alte­na ent­lassen. Das Lei­den des Mannes ist keine Folge des Dien­stes. Er ist nicht mil­itärisch aus­ge­bildet.

Er war und blieb land­sturmpflichtig mit der Waffe, unter­lag aber in Frieden­szeit­en kein­er Mil­itärischen Kon­trolle laut Notiz vom 26. 6. 1900.

Am 28.2.1917 wird er vom Heeres­di­enst zurück­gestellt, weit­er­hin am 31.1.1918 zurück­gestellt, um am 31.11.1918 vom Dienst ganz befre­it und am 1.12.18 endgültig aus dem Heer ent­lassen zu wer­den. Der Grund ist, weil er in ein­er Fir­ma tätig ist, die Mate­r­i­al (Kupfer) u.a. auch für Kriegszwecke her­stellte.

Stamm­baum Friedr.Wilh. Dörscheln

Wil­helm Dörseln
Land­wirt, Gli­eten­berg
*1691 +1766

Johann Wil­helm Dörseln
Land­wirt Aufn Löh
*1725 +1795

Johann Chris­t­ian Dörscheln
Land­wirt zu Löh und Dan­nen­berg
*1770 +1847

Friedr.Wilh.Dörscheln
Kun­stschrein­er zu Boll­w­erk (fer­tigte u.a.Wendeltreppen an), wohnte auf dem Löh und dann in Boll­w­erk
*3.11.1797 +26.10.1855

August Dörscheln
Mau­r­ermeis­ter zu Ossen­berg, später war er Fuhrmann und kam oft nach Sieg­burg
*10.8.1828 +2.11.1903

Friedr.Wilh. Dörscheln
Raf­finier­ober­meis­ter
*23.2.1876 +18.3.1969 (Dien­stag um 5 Uhr Mor­gens)

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