![]() Hier war von 700 bis 1416 das Dorf Dorslon |
Um 700 zogen Angehörige des Stammes der Engern in das Gebiet zwischen den heutigen Orten Fürstenberg und Essentho. Sie siedelten in der Nähe von mehreren Quellen, umgeben von einem großen Waldgürtel, Scherbenfunde belegen das!
Aus Urkunden des Klosters Corvey wissen wir, dass diese Ortschaft Thurisloen hieß (ausgesprochen Duhrisloen). Im altsächsischen Lexikon erfahren wir die Bedeutung: Thuris heißt Riese, und Loen bedeutet Wald. Daraus ergibt sich, dass unsere Vorfahren eine ziemliche Körpergröße hatten. Merkwürdig ist dabei nur – auch wir haben sie!
Die ersten uns bekannten Vorfahren wurden um 790 geboren. Ihre Namen lauten: Berndag, Wulfhard und Ody. Sie schenkten dem Kloster in Corvey 822 einige Güter (Geld oder Land).
Wahrscheinlich um 850 wurden weitere drei geboren: Wytsuit, Merio und Waldonis. Auch sie stifteten dem Kloster einige Güter.
Der Landbesitz in Thurisloen muss sehr groß gewesen sein. So heißt es in Urkunden von kurz nach 1100, dass es dort zwei Herrenhöfe, mehrere Klosterhöfe (Kotten) und Scheunen gab.
![]() Hier war von 700 bis 1416 das Dorf Dorslon ![]() Hier stand die Kirche von Dorslon (beim Masten) |
Der Name Thurisloen wurde Familienname und änderte sich im Laufe der Jahrhunderte in Thurslen, Durslon und Dorslon. Inzwischen errichtete man in der Nähe eine Kirche. Auch ein Pfarrer (wahrscheinlich aus der Familie) mit Namen Tetmar (geb. um 1200) ist uns bekannt.
Aus dieser Zeit wissen wir von vier weiteren Namensträgern: Dem Ritter Andreas von Dorslo, den Brüdern Arnold und Hartmann sowie Pleban von Dorslo. Aus Klosterunterlagen wird von Hartwicus von Dorslon (geb. um 1245) berichtet.
Durch das Dorf Dorslon verlief die alte Heeresstraße Via Regia, die Verbindung zwischen Paderborn und Marsberg.
Ein Angehöriger unserer Familie, Arnold von Dorslon (geb. um 1285) war Geschäftsträger der Päpste Clemens V. und Johannes XXII. In deren Auftrag reiste er u.a. nach Essen und Münster.
In Höxter wohnten Lambrecht von Dorsle (geb. um 1300) und sein Sohn Bertold (geb. um 1330).
Schließlich ist noch der Pfarrer Florenus de Dorslon (geb. um 1330) in Dorslon bekannt.
In der Zeit zwischen 1390 und 1420 beherrschten Raubritter diese Gegend. Deshalb verließen immer mehr Bewohner die vertreut liegenden Ortschaften. So geschah das auch in Dorslon. Ab 1416 lag der Ort wüst d.h. unsere Familie wohnte nicht mehr dort.
Heute erinnert nichts mehr an das Dorf Dorslon. Das Gut Wohlbedacht (bei Fürstenberg im Kreis Paderborn) nimmt dessen Stelle ein.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.