Homepage der Familie Dörscheln
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1992/​02A — Häuser und Höfe, gemein­same Wap­pen

Dorsel

Beiträge zur Fam­i­lien­forschung — Band 1 — 2.Jahrgang 1992 — Heft Nr.2a — Teil 1 — Auszug


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

siehe Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd. 1, Jg. 2, 1992 H. 20

Johann Dorsel war lt. vorhan­de­nen Urkun­den um 1598/​99 Rat­sherr in Waren­dorf und Wap­pen- sowie Siegelführer. Die vier vorhan­de­nen Urkun­den mit den jew­eili­gen Oblaten­siegeln, bei ein­er Urkunde sog­ar ein Ver­schlusssiegel, zeigen, dass es sich hier ausser­dem um ein Wap­pen­siegel mit deko­ra­tiv­er Schild­form aus der Hochre­nais­sance han­delt. Die leicht ovale Siegelform hat im oberen Feld die Ini­tialen J.D. und im unteren Wap­pen­bere­ich einen liegen­den Eichen­zweig mit drei Eicheln, wobei eine davon nach oben gerichtet ist und zwei nach unten hän­gen.

Als Rat­sherr stand Johann Dorsel im öffentlichen Leben und war an ver­schiede­nen Beurkun­dun­gen beteiligt, wobei die Schreib­weise seines Namens auch fol­gende sein kon­nte:


In der Urkunde 452 — Johann Dorsell


In der Urkunde 453 — Johann Dorsel


In der Urkunde 457 — Johann Dorßel


In der Urkunde 459 — Johann Dorßel


In diesem Fall ist das Wap­pen-Siegel mit den Ini­tialen von 1598/​99 eine Bere­icherung und lässt hof­fen noch weit­ere Hin­weise zu find­en die darauf schliessen, dass wom­öglich durch Vererbung ein Sym­bol aus grauer Vorzeit vor­liegt.

Denn schon ein­mal war um 1266 ein Johes de Dodes­lo (dama­lige Schreib­weise) heutige Schreib­weise: Johann von Dodes­lo — Rat­sherr in Waren­dorf — siehe älteste Rat­sliste in Waren­dorf.

Der Name der Sippe hat im Laufe der Zeit ins­ge­samt inter­es­sante Umwand­lun­gen in der Schreib­weise erfahren, z.B. Dodes­lo, Dorsloen, Dorslo­he, Dorsell, Dorßel, Dorsel.

<span “>Abb.: Das Wap­pen der Rat­sher­ren Johe de Dodes­lo und Joh. Dorsel von Ost­dorsel ehm. Dodes­lo

Urkunde mit ein­er Über­set­zung

Anno Domi­ni 1266
Richter und Schöf­fen von Waren­dorf bezeu­gen, dass das Kloster Marien­feld sein dor­tiges Haus einem Bürg­er zu lebenslänglich­er Nutznies­sung über­lassen hat.

(zu Org. Kl.Marienfeld U 163 — WUB III, 778 — Abschr. Msc.II. 43 p.172)

Judex et scab­i­ni in Waren­dorp. Uni­ver­sis lit­tere huius ins­dec­toribus geste rei noti­ci­am. Uni­ver­sa nego­cia lit­teris man­da­ta et voci testium, ab utroque trahunt immo­bile fir­ma­men­tum. Pre­sen­tium igi­tur tenore declar­a­mus pre­sen­tibus et futuris, quod domi­nus abbas de cam­po sancte Marie et fratres eius­dem loci dominum Hein­ricum de Skir­lo et uxorem eius Mar­gare­tam con­cives nos­tros ad hoc elegerunt, ut domum ipso­rum, quam in civ­i­tate nos­tra habent, inhab­itent quoad vix­erint ipsi. Oui sane Hein­ri­cus et uxor sua pro hac gra­tia sibi fac­ta nec­non et pro div­ina sibi remu­nera­cione in futuro speran­da quos­dam agros, qui vulqo apel­lan­tur

“tve bre­den lan­des”, iure pro­pri­etatis ad se per­ti­nentes pre­dicte eccle­sie con­tulerunt, quo­rum agro­rum usufruc­tum ad vitam suam sibi ret­inuerunt. Ut igi­tur hec pre­dic­ta in sua sta­bil­i­tate per­maneant, pre­sen­tem, pag­i­nam civ­i­tatis nos­tre sig­illo fec­imus com­mu­niri. Huius rei testes sunt: domi­nus Arnoldus Negelinc, Alar­dus de Sten­hus, Her­man­nus Rat­bracht­inc, Egber­tus Wer­nold­inc, Vol­marus de Vech­ta. Her­man­nus de Glan­dor­pe, Her­man­nus de Orde, Mein­hardus fil­ius Mein­har­di, Egber­tus de Dote, Hein­ri­cus Hake, Johannes de Dodes­lo et alii plures. Actum anno Domi­ni M° CC° LXVI°.

Richter und Schöf­fen in Waren­dorf. Allen, die diese Urkunde lesen, sei hier­mit die Geschichte zur Ken­nt­nis gebracht. Alle Geschäfte, die zu Papi­er gebracht und bezeugt sind, bleiben fest und unver­brüch­lich. Daher erk­lären wir den Gegen­wär­ti­gen und Zukün­fti­gen, dass der Herr Abt von Marien­feld und die dor­ti­gen Brüder den Her­rn Hein­rich von Schirl und seine Frau Mar­gare­ta, unsere Mit­bürg­er, dazu auser­wählt haben, ihr Haus, das sie in unser­er Stadt besitzen, zu bewohnen solange sie leben. Hein­rich und seine Frau haben für diese Gnade nicht nur sich, son­dern auch einige Äck­er, die im Volksmund “Zwei Bre­den Land” genan­nt wer­den, der Kirche (zu Marien­feld) zu eigen gegeben, deren Nutznies­sung sie aber lebenslang behal­ten. Damit das Vorste­hende umso fes­ter gehal­ten wird, haben wir diese Urkunde mit unserem städtis­chen Siegel bekräftigt. Zeu­gen dieser Sache sind: Herr Arnold Negeli­na, Alard von Stein­haus, Her­mann von Glan­dorf, Her­mann von Ort, Meinard, Sohn des Mein­hard, Egbert von Dote, Hein­rich Hake, Johannes von Dodes­lo und viele andere. Geschehen im Jahre 1266.

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