“Die in der bisherigen traditionellen Form geführten Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind zur Zeit starken Veränderungen hinsichtlich ihres Angebotsspektrums sowie ihrer Qualitätsstandards unterworfen. Bedingt ist dies im wesentlichen durch die Anforderungen des neuen Pflegeversicherungsgesetzes auf der einen und einen sich verändernden differenzierten gesellschaftlichen auf der anderem Seite. Für die Träger der Altenhilfe ist damit ein Prozeß initiiert worden, der von der konsequent kritischen Bestandsaufnahme, der Um- und Neuorientierung im Blick auf die Zielsetzung und der bedarfsgerechten und zukunftsorientierten Neukonzeption des Angebotes geprägt ist. Wesentliche Prämisse dabei ist die Überlegung, daß sich die Marktchancen von Altenhilfeeinrichtungen zukünftig in ihrem differenzierten und […]
1997 Diplomarbeit – Erweiterung eines Altenpflegeheimes
Für ein Altenpflegeheim ist eine Erweiterung bzw. die Sanierung des Gebäudebestandes geplant. Die Entwurfspläne für den Erweiterungsbau liegen vor. Im Sinne einer gestaltenden Werkplanung soll die vorliegende Planung überarbeitet und fortgeschrieben werden. Leistungen 1. Vorlagebewertung Erfassung und Bewertung der vorhandenen Planung 2. Entwurfsplanung Pläne im Sinne des Leistungsbildes §15 (2) Ziffern 2-4 HOAI Klärung und Berücksichtigung funktionaler, sozialer und technischer Anforderungen Baubeschreibung 3. Tragwerksplanung Klären des statischen Systems unter Berücksichtigung der entwurfstragenden Absichten 4. 4. Werkplanung, Ausführungsplanung, Detailplanung Fortschreibung eines Teils der vorliegenden Entwurfsplanungen im Sinne des Leistungsbildes §15 (2) Ziffer 5 HOAI als Werkplanung Zeichnerische Darstellung: Grundrisse M. 1:50 […]
Der Erweiterungsbau besteht aus vier dreigeschossigen Gebäudekörpern, die die unterschiedlichen Funktionsbereiche des Heimes beinhalten. Die Giebel bilden das gestalterische Thema dieses Entwurfes, Giebelscheiben als Abschluß eines Gebäudeteils. Der fast überall vorhandene Sockel trennt die Obergeschosse als Hauptaufenthaltsbereich von dem Untergeschoß mit den hauswirtschaftlichen Funktionsräumen. Der Sockel verläuft auf der Ebene des Eingangsbereiches mit der Höhe ± 0. Pflegebereich Die Pflegebereiche sind in den beiden rechtwinklig zueinander angeordneten Flügeln untergebracht. Jeder Flügel stellt einen von den sogenannten Bausteinen dar. Erschlossen werden diese beiden Gebäudeflügel durch einen zentralen Bereich mit den allgemeinen Funktionsräumen wie Wohn- und Speisezimmer, Küche, Dienstzimmer mit Medikamentenraum und […]
Die Pläne sind mit AutoSketch erstellt worden. Grafische Einzelheiten habe ich mit CorelDraw verfeinert, auf Fotopapier ausgedruckt und auf die Pläne geklebt. Die Bäume habe ich fotografiert (im laublosen Winter), vektorisiert und direkt in die Pläne eingearbeitet.
Zunächst habe ich das gegebene Raumprogramm auf Vollständigkeit untersucht und geprüft, welche Bereiche zwingend im Neubau sein müssen und welche Räume im Bestandsgebäude verbleiben können. Anhand des verbleibenden Raumbedarfs wurde die vorliegende Planung analysiert und ein Alternativvorschlag entwickelt: Große Teile der Raumzuordnungen und der Gebäudeformen wurden übernommen, während mögliche Problembereiche wie die Form des Hauptgebäudes oder nichtorthogonale Winkel geändert wurden. Hilfestellung bei der Entwicklung der Grundrisse gaben Funktionsschemata, die teilweise in Zusammenarbeit mit Personen aus der Praxis entstanden – ich habe so versucht, die Probleme und Wünsche von Betroffenen mit in die Planung einzubeziehen. Einige Ergebnisse aus dieser Phase meiner […]
Die Auswahl bestimmter Materialien und Details hing ab von praktikablen, funktionalen, bauphysikalischen, brand- und schallschutztechnischen und auch finanziellen Gesichtspunkten. Hierbei stand einerseits die barrierefreie Ausgestaltung nicht nur des Pflegebereiches im Vordergrund, sondern auch das relativ niedrige Budget des Bauherrn, dem es vordringlich darum ging, die späteren Betriebskosten und mögliche Folgekosten so niedrig wie möglich zu halten – höhere Anschaffungskosten sind hierbei bewußt einkalkuliert. Barrierefrei bauen heißt zunächst einmal höhere Kosten für all die Bereiche, die speziell für betagte Menschen eingerichtet werden müssen und in denen durch Unachtsamkeit im Umgang mit Fortbewegungshilfsmitteln Schäden am Baumaterial entstehen können. Der Bauherr muß sich […]
Der Neubau ist als Altenpflegeheim mit 60 Pflegeplätzen konzipiert, die sich auf drei Stationen verteilen. Hier soll Pflege bis zur Pflegestufe 4 möglich sein. Eine kurze Anmerkung dazu: Seit 1.1.1997 gibt es 5 und nicht mehr nur 3 Pflegestufen: von S0 = niedrigste Stufe bis S4 = schwerste Stufe. Damit soll der durch das Pflegeversicherungsgesetz notwendig gewordenen genaueren Differenzierung Rechnung getragen werden. Es kann so genauer abgerechnet werden. Grundgedanke ist der sogenannte Baustein mit sechs Bewohnerzimmern, dem als Einheit bestimmte Räume zugeordnet sind. Zwei Bausteine zusammen bilden eine Pflegestation, der dann als Summe von zwei Bausteinen wieder weitere Räume zugeordnet […]
Das genauere Ausgestalten der Bewohnerzimmer geschah einerseits mit dem Wissen, daß Bewegungsraum gerade für nicht mehr so flexible Personen sehr wichtig ist, aber andererseits gerade dieser Bewegungsraum auch Umbauter Raum ist, der immense Kosten verursacht. Da ist einmal die Forderung des KDA nach größeren Bewohnerzimmern – 23qm werden gefordert -, aber da ist auch die Obergrenze von 18qm für die Förderung eines Doppelzimmers. Ich habe diesen Zwiespalt dadurch zu lösen versucht, indem ich einen Teil des persönlichen Freiraums der Bewohner in Sitzecken gegenüber den Zimmern gelegt habe – in einen Bereich, der mehr zum öffentlichen Leben gehört und dem Bewohner […]
Neben speziellen Anforderungen treten noch Forderungen des Brandschutzes (Länge eines Brandabschnittes, Rauchdichte Türen, Entfernung zum Fluchttreppenhaus), des Schallschutzes (Trennwände zwischen Bewohnerzimmern) und des Tragwerkplaners (Bewegungsfugen) auf den Plan – ein Altenpflegeheim ist kein Einfamilienhaus, die Vielzahl der Forderungen, die an den Planer gestellt werden, ist manchmal nur schwer zu arrangieren. Das Gesundheitsamt, die Oberfinanzdirektion, den Landschaftsverband und sonstige Ämter, die möglicherweise auch Forderungen stellen könnten, erwähne ich lediglich. Ich schließe nicht aus, daß ich bei meinen Planungen bestimmte Dinge nicht berücksichtigt habe – eine Beachtung sämtlicher Bereiche und die Einarbeitung aller Forderungen in die Planungen übersteigen den Rahmen einer Diplomarbeit […]
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