Homepage der Familie Dörscheln
Homepage der Familie Dörscheln

01. Vorbemerkung

“Die in der bisherigen traditionellen Form geführten Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind zur Zeit starken Veränderungen hinsichtlich ihres Angebotsspektrums sowie ihrer Qualitätsstandards unterworfen. Bedingt ist dies im wesentlichen durch die Anforderungen des neuen Pflegeversicherungsgesetzes auf der einen und einen sich verändernden differenzierten gesellschaftlichen auf der anderem Seite.

Für die Träger der Altenhilfe ist damit ein Prozeß initiiert worden, der von der konsequent kritischen Bestandsaufnahme, der Um- und Neuorientierung im Blick auf die Zielsetzung und der bedarfsgerechten und zukunftsorientierten Neukonzeption des Angebotes geprägt ist. Wesentliche Prämisse dabei ist die Überlegung, daß sich die Marktchancen von Altenhilfeeinrichtungen zukünftig in ihrem differenzierten und umfassenden Angebot widerspiegeln werden und die Attraktivität des Angebots sowohl baulich-räumlich wie inhaltlich und qualitativ in einem weitaus höheren Maße als bisher von Bedeutung sein wird.”

Mit dieser Arbeit soll versucht werden, nicht nur die meist rein technisch und gestalterisch fixierten Bedürfnisse von Professoren und Studenten zu berücksichtigen, sondern vielmehr verstärkt auf die Bedürfnisse der Personen einzugehen, die in dem zu planenden Gebäude einen nicht unbedeutenden Teil ihres Lebens verbringen, sei es aufgrund körperlicher Gebrechen oder aus beruflichen Gründen.

Das KDA (Kuratorium Deutsche Altershilfe) bemängelt die Tatsache, daß bei der Erstellung von Konzepten für Altersheime Funktionalität vor die Bedürfnisse der Bewohner gesetzt wird. Ebenso werden Anforderungen, die aufgrund langjähriger Aufenthalte (und auch beruflicher Tätigkeit) in Heimen entstehen, nicht oder auch nur teilweise berücksichtigt.

Der Planer soll sich – laut KDA – von der Meinung lösen, daß der Großteil der Bewohner eines Altenpflegeheimes “sowieso nicht mehr in der Lage ist aufzustehen”. Mit den Mitteln der heutigen Technologie ist es aber für den Großteil dieser Menschen möglich, eine eigene Form von Mobilität zu entwickeln – ich möchte nur Rollstühle und Gehwagen erwähnen. Motivation, Lebenswillen und Selbstvertrauen könnten eine Folge dieser wiedergewonnenen Mobilität sein. Das Ziel muß sein, den Weg aus der Isolation zu weisen und die Möglichkeit zu geben, am Leben anderer teilzunehmen und Freude am Leben zu haben.

Auch Aussagen von Planern, die in der Beurteilung ihrer eigenen Planung eines Altenpflegeheimes erkennen lassen, daß sie “Gott sei Dank nicht selbst dort wohnen müssen”, lassen aufhorchen.

Es ist nachvollziehbar, daß ein Pflegeheim nicht mit einem normalen Wohnhaus vergleichbar ist, da es neben rein wohnlichen Aspekten für den Kreis der Bewohner auch geeignete Möglichkeiten der rationellen Arbeitsweise für den Kreis des (Pflege)Personals bieten muß. Eine solche Einrichtung soll kostendeckend funktionieren, dabei aber die Belange des wohnenden, zu pflegenden Menschen genauso berücksichtigen wie die des pflegenden Menschen.

Aufgabe des Planers ist demnach Pflegeeinrichtungen zu schaffen, in denen gewohnt werden kann, und Wohneinrichtungen zu schaffen, in denen gepflegt werden kann (einer der Leitsätze des KDA).

Die Diplomarbeit ist sehr umfangreich ausgefallen – sowohl quantitativ als auch in der Plangröße; auf diesen Internet-Seiten sind einige wesentliche Ausschnitte dargestellt. Die Diplomarbeit und sämtliche Ausschnitte aus der Diplomarbeit haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Die Diplomarbeit wurde 1997 geschrieben, dementsprechend besteht auch kein Anspruch auf Aktualität.

Thomas Dörscheln, September 2008