Im Dezember 1905 ordnete Reichskanzler von Bülow die Einrichtung von Konzentrationslager für die Kriegsgefangenen und Überlebenden der Omaheke an. Mit der “hygienischen” Betreuung der Gefangenen wurden die Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft betraut. Im Konzentrationslager von Swakopmund war dies Missionar Vedder, während Missionar Kuhlmann in Omaruru ein Sammellager leitete. Nach den Vorgaben des Reichskanzlers sollten die Gefangenen in den Konzentrationslagern (Herero und Nama) 10 Jahre Zwangsarbeit an der Kette leisten, um die Kriegskosten abzuarbeiten. Dies betraf alle irgendwie Arbeitsfähigen, auch Kinder. Die Missionare Vedder und Kuhlmann schrieben erschütternde Berichte aus den Konzentrationslagern in Swakopmund und auf den Lüderitzbucht vorgelagerten Haifischinseln. Während […]
Tägliche Archive: 12.10.2013
1914 drangen die Engländer von Südafrika nach Deutsch-Südwestafrika vor und eroberten die Kolonie. Sie protokollierten im “Blue Book” die eidesstattlichen Aussagen der Herero und Nama über den Völkermord und andere inhumane Vorgehensweisen der Deutschen. Dies Buch war Grundlage für den Entzug der Kolonien durch den Völkerbund 1919, wurde von deutscher Seite als englische “Propaganda” abgetan und entfachte den Ruf nach Rückgabe der Kolonien. Obwohl Südwestafrika seit 1920 unter dem Mandat der Südafrikanischen Union stand, konnten alle Nazi-Organisationen hier Fuß fassen. Die Buren sympathisierten stark mit den Nazis und setzten auf einen deutschen Endsieg. In den 1940er Jahren begann eine Emanzipationsbewegung […]
In der “Otruppe” und dem “Herero-Tag” im August jeden Jahres fanden die Hereros wieder zur Reorganisation ihrer Gemeinschaft und geben der Bewältigung ihrer traumatischen Vergangenheit Ausdruck. Nach dem 2. Weltkrieg fand eine zunehmend kritische Auseinandersetzung mit Mission innerhalb der Kirchen statt. 1990 bekundete die Vereinige Evangelische Mission ihre Schuld, 2004 die SPD-Abgeordnete H.Wieczorek-Zeul. Eine offizielle Erklärung seitens der Bundesregierung steht auch 100 Jahre nach dem Völkermord noch aus.
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