Homepage der Familie Dörscheln
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Water­berg

Ravens­berg­er Mis­sion­are im Kolo­nialkrieg im ehe­ma­li­gen Deutsch-Süd­west­afri­ka
Im August 2005 jährte sich zum 100sten Male der Völk­er­mord der
deutschen Kolo­nial­macht im ehe­ma­li­gen Deutsch-Süd­west­afri­ka, dem seit
1990 unab­hängi­gen Namib­ia. Was geht uns Ost­west­falen das heute noch
alles an, fra­gen sich viele. Wenig bekan­nt ist, dass neben Sol­dat­en aus
unser­er Region, die als Schutztrup­pler im Herero- und Nama-Krieg
kämpften, vor allem die Mis­sion­are aus Ravens­berg und Lippe in die
Koloni­sa­tion, den Krieg, die Konzen­tra­tionslager, Zwangsar­beit und die
anschließende Apartheid involviert waren. Diesem unbekan­nten Kapi­tel
unser­er Geschichte ist die Ausstel­lung unter dem Mot­to “Gerechtigkeit,
Ver­söh­nung, Frieden” gewid­met. Exem­plar­isch dargestellt wird die
prob­lema­tis­che Verknüp­fung von Mis­sion und Koloni­sa­tion an den
Lebenswe­gen des Enger­an­er Schu­mach­ers August Kuhlmann und des Spenger
Sei­den­we­bers Hein­rich Ved­der, bei­de von der Rheinis­chen
Mis­sion­s­ge­sellschaft als Mis­sion­are aus­ge­bildet, und 1898 bzw. 1903 in
die dama­lige deutsche Kolonie Süd­west-Afri­ka entsandt. Auf 30 Tafeln
wird die deutsche Missions‑, Kolonial‑, und Aparthei­ds­geschichte im
heuti­gen Namib­ia bis zur Unab­hängigkeit gezeigt. 13 davon kön­nen Sie
hier sehen. Die Ausstel­lung war vom 16. Okto­ber bis 31. März 2005 im St.
Mar­tins-Stift Spenge zu sehen.


Fotos find­en sich in der Galerie

Ravens­berg­er Mis­sion­are im Kolo­nialkrieg im ehe­ma­li­gen Deutsch-Süd­west­afri­ka

Im August 2005 jährte sich zum 100sten Male der Völk­er­mord der deutschen Kolo­nial­macht im ehe­ma­li­gen Deutsch-Süd­west­afri­ka, dem seit 1990 unab­hängi­gen Namib­ia. Was geht uns Ost­west­falen das heute noch alles an, fra­gen sich viele. Wenig bekan­nt ist, dass neben Sol­dat­en aus unser­er Region, die als Schutztrup­pler im Herero- und Nama-Krieg kämpften, vor allem die Mis­sion­are aus Ravens­berg und Lippe in die Koloni­sa­tion, den Krieg, die Konzen­tra­tionslager, Zwangsar­beit und die anschließende Apartheid involviert waren. Diesem unbekan­nten Kapi­tel unser­er Geschichte ist die Ausstel­lung unter dem Mot­to “Gerechtigkeit, Ver­söh­nung, Frieden” gewid­met. Exem­plar­isch dargestellt wird die prob­lema­tis­che Verknüp­fung von Mis­sion und Koloni­sa­tion an den Lebenswe­gen des Enger­an­er Schu­mach­ers August Kuhlmann und des Spenger Sei­den­we­bers Hein­rich Ved­der, bei­de von der Rheinis­chen Mis­sion­s­ge­sellschaft als Mis­sion­are aus­ge­bildet, und 1898 bzw. 1903 in die dama­lige deutsche Kolonie Süd­west-Afri­ka entsandt. Auf 30 Tafeln wird die deutsche Missions‑, Kolonial‑, und Aparthei­ds­geschichte im heuti­gen Namib­ia bis zur Unab­hängigkeit gezeigt. 13 davon kön­nen Sie hier sehen. Die Ausstel­lung war vom 16. Okto­ber bis 31. März 2005 im St. Mar­tins-Stift Spenge zu sehen.

Fotos find­en sich in der Galerie

  • 01. Ravens­berg­er Erweck­ungs­be­we­gung und Hei­den­mis­sion
    Innere und Äußere Mis­sion war das Ziel der Erweck­ungs­be­we­gung im 19. Jahrhun­dert. Während die innere Mis­sion eine Rei­he von sozialen Ein­rich­tun­gen schuf, richtete sich die Äußere Mis­sion auf die “Erret­tung der armen Hei­den” in Ameri­ka, Asien, Aus­tralien und Afri­ka. Die bekan­ntesten Erweck­ung­spredi­ger waren Volken­ing in Jöl­len­beck und Schmalen­bach in Men­nighüf­fen. Die Ravens­berg­er “Hei­den­mis­sion” brachte eine… Read more: 01. Ravens­berg­er Erweck­ungs­be­we­gung und Hei­den­mis­sion
  • 02. Die Kolo­niald­iskus­sion und die Rolle der Mis­sion
    Friedrich Fab­ri, der Direk­tor der Rheinis­chen Mis­sion­s­ge­sellschaft set­zte 1879 mit sein­er Broschüre “Bedarf Deutsch­land der Kolonien” die bre­ite gesellschaftliche Diskus­sion in Gang. Kolo­nial­geg­n­er waren vor allem die Sozialdemokrat­en und lib­erale Kräfte, die Kolo­nial­isierung für anachro­nis­tisch hiel­ten. Ein wichtiger Aspekt der Kolo­nial­be­für­worter waren die Mis­sion­are, die seit Mitte des 19. Jahrhun­derts in Süd­west­afri­ka arbeit­eten. Sie soll­ten… Read more: 02. Die Kolo­niald­iskus­sion und die Rolle der Mis­sion
  • 03. Men­schen in Afri­ka — Zer­störung ihrer Lebens­for­men
    Mit ihren eurozen­tri­erten-christlichen Welt­bild trafen die Mis­sion­are auf eine völ­lig andere Lebens- und Erfahrungswelt, welche als “hei­d­nisch”, “bar­barisch”, “steinzeitlich” und “unzivil­isiert” wahrgenom­men wurde. Hier set­zten die Mis­sion­are ihre “Kul­tur­ar­beit” an, mit
  • 04. Afrikanis­che Iden­tität
    “Ich bin, weil wir sind” — afrikanis­che Iden­tität bedeutet Teil­habe an ein­er kollek­tiv­en Iden­tität in Gemein­schaft in lebendi­ger Gemein­schaft mit den Ahnen. Land und Boden war Gemein­schaft­seigen­tum der Stämme und damit unveräußer­lich, da es nicht nur den Leben­den son­dern auch den Ahnen gehörte. Jedoch kan­nten die Afrikanis­chen Völk­er die Ver­gabe von Nutzungsrecht­en. Nach dem Tod… Read more: 04. Afrikanis­che Iden­tität
  • 05. Die “Schutzverträge”
    Die “Schutzverträge” als schein­bar bilat­erale Verträge waren ein wichtiges Instru­ment zur Ver­sklavung der afrikanis­chen Völk­er und zur Enteig­nung von Grund und Boden auf “legaler” Basis. Die näch­ste Stufe der Okku­pa­tion war die sys­tem­a­tis­che Besied­lung des Lan­des durch Sied­lungs­ge­sellschaften, die das in den Schutzverträ­gen gesicherte Nutzungsrecht in Kaufrecht umwan­del­ten und die mit fan­tastis­chen Ver­sprechun­gen sowohl Aben­teur­er,… Read more: 05. Die “Schutzverträge”
  • 06. Die Reser­vats­frage
    Von Anfang an waren die Mis­sion­are ein wichtiges Instru­ment der kolo­nialen Herrschaft­ser­grei­fung. Mit ihren Sprachken­nt­nisse waren sie Dol­metsch­er und Ver­hand­lungs­führer beim Abschluss von Schutz‑, Kauf- und Boden­nutzungsverträge. Mit dem Ein­strö­men von immer mehr land­hun­gri­gen Siedlern, Händlern und Minen- und Erschließungs­ge­sellschaften erkan­nten die Mis­sion­are schnell die Notwendigkeit ihren afrikanis­chen Mis­sion­s­ge­mein­den einen Leben­sraum schaf­fen zu müssen, woll­ten… Read more: 06. Die Reser­vats­frage
  • 07. Jan­u­ar 1904 — Der Krieg begin­nt
    Der Aus­bruch des Wider­stand­skampfes der Herero am 12. Jan­u­ar 1904 kam für die deutsche Kolo­nial­macht völ­lig über­raschend. Er war monate­lang Titelthe­ma aller deutschen Tageszeitun­gen. Über die Ursachen des Krieges wurde viel spekuliert, die Aus­sagen der Herero als irrel­e­vant abge­tan. Dass afrikanis­che Völk­er sich über­haupt das Recht anmaßten, Wider­stand gegen die Kolo­nial­isierung zu leis­ten, rief reich­sweit… Read more: 07. Jan­u­ar 1904 — Der Krieg begin­nt
  • 08. Entschei­dung am Water­berg
    Nach der Über­nahme der mil­itärischen Führung durch Gen­er­al Lothar von Trotha im Juni 1904 bru­tal­isierte sich die deutsche Kriegs­führung und drängte auf eine Entschei­dung am Water­berg im August 1904. Der Ver­nich­tungs­be­fehl von Gen­er­al von Trotha: Ich, der große Gen­er­al der Deutschen Sol­dat­en sende diesen Brief an das Volk der Herero. Die Herero sind nicht mehr… Read more: 08. Entschei­dung am Water­berg
  • 09. Völk­er­mord in der Oma­heke
    Die Flucht der geschla­ge­nen Herero wird in die wasser­lose Oma­heke-Wüste, einem Aus­läufer der Kala­hari, gelenkt, was einem Todesurteil für die Besiegten gle­ichkam. Dies ist heute als erster deutsch­er Völk­er­mord his­torisch anerkan­nt. Augen­zeu­gen­bericht von Hen­drik Fras­er (Bas­tard) aus Keet­man­shoop: Im März 1905 wurde ich nach Karibib gesandt und begleit­ete die Trup­pen von Haupt­mann Kuhn zum Water­berg.… Read more: 09. Völk­er­mord in der Oma­heke
  • 10. Deutsche Helden !?
    Der mil­itärische Sieg über die Herero 1904 und Nama 1907/​08 wurde mit ein­er Vielzahl von Ehrun­gen und Ausze­ich­nun­gen für Sol­dat­en und Siedler bedacht. Im Novem­ber 1905 erhiel­ten Gen­er­al von Trotha, Major Meis­ter und Haupt­mann Francke für ihre “Ver­di­en­ste gegen die Herero” die höch­ste kaiser­liche Ausze­ich­nung, den Ord­nen “Pour le Mérite”. Deutsche Helden­denkmäler und Ehrentafeln gibt… Read more: 10. Deutsche Helden !?
  • 11. Konzen­tra­tionslager und Zwangsar­beit
    Im Dezem­ber 1905 ord­nete Reich­skan­zler von Bülow die Ein­rich­tung von Konzen­tra­tionslager für die Kriegs­ge­fan­genen und Über­leben­den der Oma­heke an. Mit der “hygien­is­chen” Betreu­ung der Gefan­genen wur­den die Mis­sion­are der Rheinis­chen Mis­sion­s­ge­sellschaft betraut. Im Konzen­tra­tionslager von Swakop­mund war dies Mis­sion­ar Ved­der, während Mis­sion­ar Kuhlmann in Omaru­ru ein Sam­mel­lager leit­ete. Nach den Vor­gaben des Reich­skan­zlers soll­ten die… Read more: 11. Konzen­tra­tionslager und Zwangsar­beit
  • 12. Man­­dats- und Aparthei­d­szeit
    1914 drangen die Englän­der von Südafri­ka nach Deutsch-Süd­west­­afri­­ka vor und eroberten die Kolonie. Sie pro­tokol­lierten im “Blue Book” die eidesstat­tlichen Aus­sagen der Herero und Nama über den Völk­er­mord und andere inhu­mane Vorge­hensweisen der Deutschen. Dies Buch war Grund­lage für den Entzug der Kolonien durch den Völker­bund 1919, wurde von deutsch­er Seite als englis­che “Pro­pa­gan­da” abge­tan… Read more: 12. Man­­dats- und Aparthei­d­szeit
  • 13. Bewäl­ti­gung ein­er trau­ma­tis­chen Ver­gan­gen­heit
    In der “Otruppe” und dem “Herero-Tag” im August jeden Jahres fan­den die Hereros wieder zur Reor­gan­i­sa­tion ihrer Gemein­schaft und geben der Bewäl­ti­gung ihrer trau­ma­tis­chen Ver­gan­gen­heit Aus­druck. Nach dem 2. Weltkrieg fand eine zunehmend kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit Mis­sion inner­halb der Kirchen statt. 1990 bekun­dete die Vere­inige Evan­ge­lis­che Mis­sion ihre Schuld, 2004 die SPD-Abge­ord­nete H.Wieczorek-Zeul. Eine offizielle… Read more: 13. Bewäl­ti­gung ein­er trau­ma­tis­chen Ver­gan­gen­heit
  • 14. Infos zur Ausstel­lung
    Eröff­nung­spro­gramm Die Autoren Pub­lika­tio­nen zur Ausstel­lung Presse Film Son­stiges
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