Die Hugenotten

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Im Namen Gottes!
Die Geschichte von Ver­fol­gung, Krieg und Zer­störung, Flucht und Vertrei­bung ist immer die Geschichte von vie­len, ganz per­sön­lichen Einzelschick­salen. In der, der wis­senschaftlichen Objek­tiv­ität verpflichteten Lit­er­atur, welche die großen poli­tis­chen, wirtschaftlichen oder sozialen Strö­mungen aufzus­püren sucht, bleiben diese Einzelschick­sale notwendi­ger­weise ver­bor­gen. Das Leid des Einzel­nen ver­schwindet in der Abstrak­tion von Zahlen, Dat­en und Fak­ten…
Und doch ist es ger­ade das Schick­sal der einzel­nen Men­schen, die Auseinan­der­set­zung mit ihrem Leben und der Zeit in der sie den Widrigkeit­en trotzen mussten, Erfolg hat­ten oder scheit­erten, das auch heute noch das Inter­esse der Men­schen erweckt. His­torische Romane füllen ganze Bib­lio­theken, Biogra­phien und Auto­bi­ogra­phien ste­hen an der Spitze der Best­sellerlis­ten. Im Schnittpunkt von wis­senschaftlich­er his­torisch­er Forschung, Lit­er­atur, The­ater und Musik kann sich das ganze Kalei­doskop men­schlichen Lebens ver­gan­gener Zeit­en ent­fal­ten, die wir heute ja nicht mehr dazu befra­gen kön­nen.
Auf den fol­gen­den Seit­en kön­nen Sie die his­torischen Tat­sachen, die Orte und Plätze der Geschichte der Hugenot­ten anhand von Fotos nachvol­lziehen. Land­karten zeigen Fluchtwege und Vertrei­bungslin­ien auf, Far­ben markieren die Ursprünge und die neuen Sied­lungs­ge­bi­ete. Doch in den Briefen möcht­en wir Ihnen etwas ganz anderes nahe­brin­gen: das per­sön­liche Schick­sal von einzel­nen Men­schen, die im 16. und 17. Jahrhun­dert in Frankre­ich ihren protes­tantis­chen Glauben leben woll­ten, Hass und Ver­fol­gung auf sich zogen, sich dabei selb­st in Mord und Totschlag ver­strick­ten, müh­sam einen Friedenss­chluss erkämpften und schließlich doch scheit­erten, als 1685 dieser Friedenss­chluss durch Lud­wig XIV. wider­rufen wurde, was nun­mehr die endgültige Vertrei­bung ein­leit­ete. Es ist die Geschichte des Scheit­ern religiös­er Tol­er­anz. Sicht­bar wer­den diese Einzelschick­sale in Briefen, die niemals wirk­lich geschrieben wur­den, aber die doch genau­so geschrieben wor­den sein kön­nten. Die Per­so­n­en, die Ihnen begeg­nen wer­den, haben wirk­lich gelebt: der Woll­we­ber Pierre aus Meaux, der Sol­dat Phillipe de Maiz­ière, der im Kampf ver­wun­det wird und in einem Kon­flikt mit seinem katholis­chen Vater lebt, die junge Frau und Mut­ter, Margeau de Saint-Ger­main, die mit knap­per Not die Mas­sak­er der Bartholomäus­nacht über­lebt, die Sei­den­händler­stochter Aurélie aus Nantes, deren Früh­ling des Lebens sich im Friedensver­trag von Nantes wider­spiegelt und die junge Marie-Char­lotte aus Paris, die ihre Tante in Deutsch­land um Hil­fe zur Flucht aus Frankre­ich bit­tet. Auch wenn diese Briefe von mir erfun­den wur­den, so sind sie doch keine reine Fan­tasie. Die Per­so­n­en, die Orte und Plätze, die Ereignisse sind his­torische Real­ität. Die Briefe ste­hen stel­lvertre­tend für das Schick­sal der Vie­len, welch­es für immer ver­bor­gen bleiben wird.