Grundlage des Hugenottenkreuzes ist das schon im Mittelalter bekannte Jerusalemkreuz oder Malteserkreuz, benannt nach der Mittelmeerinsel Malta und dem mit der Insel verbundenen Malteserorden. 1578 stiftete König Heinrich III. von Frankreich den Heilig-Geist-Orden, der Elemente des Malteserkreuzes aufnahm. Auf alten Abbildungen ist der Förderer der Protestanten in Frankreich, Heinrich IV., mit dem Heilig-Geist-Orden zu sehen, das Malteserkreuz mit der Taube des Heiligen Geistes im Zentrum des Kreuzes. Beim Hugenottenkreuz ist die Taube nicht mehr auf dem Kreuz zu sehen, sondern als Amhänger unter dem Kreuz befestigt. In jedem Fall ist die Taube für die Hugenotten das Symbol des Heiligen Geistes, […]
Die Hugenotten
Wild zuckt der Blitz. In fahlem Lichte steht ein Turm.Der Donner rollt. Ein Reiter kämpft mit seinem Roß, Springt ab und pocht ans Tor und lärmt. Sein Mantel saust Im Wind. Er hält den scheuen Fuchs am Zügel fest. Ein schmales Gitterfenster schimmert goldenhell Und knarrend öffnet jetzt das Tor ein Edelmann … - “Ich bin ein Knecht des Königs, als Kurier geschickt Nach Nîmes. Herbergt mich! Ihr kennt des Königs Rock!” - Es stürmt. Mein Gast bist du. Dein Kleid, was kümmert’s mich? Tritt ein und wärme dich! Ich sorge für dein Tier!” Der Reiter tritt in einen dunklen […]
Das Presbyterium “Ein alter hugenottischer Grundsatz lautet: Ohne Presbyterium keine Gemeinde”. Ihre Aufgaben waren: Der Gottesdienst “Der sonntägliche Gottesdienst der französich-reformierten Gemeinde zeichnete sich durch große Nüchternheit und Schlichtheit aus. Im Mittelpunkt stand die Wortverkündigung. Der Gesang der französichen Psalmen durchzog und belebte die gottesdienstliche Feier.” Nach dem Gesang folgte das Sündenbekenntnis (Prediger und Gemeinde knieten). Ein weiterer Psalm leitete die Predigt ein, die nicht länger als 1 Std. dauern sollte. “Die Männer entblößten während des Gebetes ihr Haupt, bei der Predigt aber behielten sie ihre Hüte auf dem Kopf.” Die Taufe “Weil der Täufling durch die Taufe in die christliche […]
Deutschland hatte unter den Folgen des 30-jährigen Krieges schwer gelitten. Es war verarmt. Ein Drittel der Bevölkerung war umgekommen. Ganze Landstriche waren verödet. Manche Dörfer von ihren Bewohnern verlassen. Auch die Städte hatten schwere Einbußen zu erleiden gehabt. An den Landesherren lag es nun, Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden abzuhelfen. Ende des 17. Jahrhhunderts entsteht in Brandenburg-Preußen eine multikulturelle gesellschaftliche Mischung. Emigranten und Flüchtlinge aus ganz Europa suchten Zuflucht im Land des Großen Kurfürdten. Überwiegend wirtschafltiche Erwägungen hatten den Großen Kurfürsten veranlaßt, die Grenzen seines Landes für Fremde weit zu öffnen. Die handwerklichen Fähigkeiten der Hugenotten waren ihm sehr willkommen. […]