Homepage der Familie Dörscheln
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2002/​10 — Im Namen des Kreuzes

Dorslon­er Nachricht­en — Band 1 — 1.Jahrgang 2002 — Heft Nr.10


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Die Burg der Rit­ter und Knap­pen der­er von Dorslon (ehem. Durslon, Thurslon und Thuris­loun) war so gebaut, dass von Anfang an in ihrem inneren Platz für eine grosse Kapelle vorhan­den war.
1229 wird Ple­bani Tet­marus de Dorslon, ein Brud­er der Rit­ter Andreas und Con­radus de Durslon, aus der Cur­tis Dorslon erwäh­nt, der dort für Burg und Ortschaft als Kirchen­vertreter tätig war.
Anzunehmen ist, dass diese Bur­gan­lage mit ihrer rit­ter­lichen Kapelle ab ihrer Auf­gabe weit­er als aus­ge­baute soge­nan­nte Wehrkirche genutzt wurde. Es trifft deshalb bei­des zu, wenn man von der Kirche und der Burg spricht, dass hier ein und das­selbe Gebäude gemeint ist. In der Lit­er­atur wird auch nur diese Anlage, wahrschein­lich mit ein­er Schutz­mauer umgeben, erwäh­nt, von welch­er die Dal­heimer Mönche Bruch­steine für ihr Kloster ent­nom­men haben. Für die ältesten Gebäude des Gut­shofes in dem heuti­gen Wohlbe­dacht hat man eben­falls die Bruch­steine von der dama­li­gen Wehrkirche und den Nebenge­bäu­den genom­men.
Auf diese Weise haben der­er von West­falen dazu beige­tra­gen, dass auch wirk­lich die let­zen Spuren von der ehe­ma­li­gen Wehrkirche beseit­igt wur­den. Nach mündlichen Über­liefer­un­gen sollen im unteren Gemäuer der ältesten Stal­lun­gen der Rest eines Tauf­steins der Dorslon­er Kirche mit einge­baut wor­den sein, welch­es zur Zeit aber durch nachträglichen Ver­putz verdeckt ist.

Lit­er­atur:

  • Beiträge NF 2001 H.7
  • Beiträge NF 1999 H.8
  • Beiträge NF 1999 Sond. Bd. H.9 u.10
  • Beiträge NF 2001 H.22
  • Beiträge 2002 NF H.1, Sond.Bd. Geolo­gie
  • Dorslon­er Nachricht­en 2002 H. 1 ff.
  • Henkel S. 45 ff
  • Seib. Qu. III, S. 229 ff u. Anm.10
  • WUB 4, 68


Seib. Qu. III, S. 229 ff u. Anm.10

10) Dorslon. Eine Cur­tis und Burg bei Brilon,
welche der Fam­i­lie v. Dorslon gehörte. Florin v. Dorslon war
1377, 1379 Prob­st zu Mars­berg. Er erwarb 1377 von seinen
Vet­tern Bernd und Hartwig einen Hof und eine Hufe zu Dorslon
(Arns­berg­er Lehns-Acten). Mit der Cur­tis Dorslon war Ar-
nulf v. Almene von den Grafen v. Arns­berg beliehen. Der­selbe
hat­te dann den Lud­wig gnt. Witte Pape weit­er beliehen mit
einem Gute zu Dorslon, welch­es ihm dieser 1277 vor dem Ge-
richte zu Brilon weit­er verkaufte. Weit­ere Nachricht­en über die
Rit­ter von Dorslon und die dor­ti­gen Güter im Urk.-Buche
(conf. d. Reg­is­ter).



Fürstabtei Cor­vey — Urkun­den 1 und 2


(*) siegel­nde Knap­pen — vero et min­is­te­ri­ale eccle­sie
· 1210–1235: Rit­ter Andreas de Durslon
· 1210: Rit­ter Con­radus de Durslon
· 1235–1251: Knappe Hart­man­nus de Durslon
· 1263–1280: Rit­ter Hartwicus de Durslon
· 1298: Rit­ter Bern­hardus de Dorse­lo
· 1314: Rit­ter Con­radus de Dorslon
· 1314: Knappe Ever­hardus von Dorslon
· 1330: Knappe Bernd von Dorslon(*)
· 1330: Knappe Hartwich von Dorslon(*)
· 1331–1337: Knappe Florin von Dorslon(*)
· 1335–1349: Rit­ter Friedrich de Dorslon
· 1352–1360: Knappe Con­radus von Dorslon
· 1360–1409: Knappe Hartwich von Dorslon(*)
· 1372–1373: Knappe Bertold de Dorsle(*)
· 1385–1409: Knappe Bernd von Dorslon(*)

(*) siegel­nde Knap­pen

Burgman­nen

Wenn das Tages­licht den Raum erhellt
und nur am Altar die Lichter bren­nen;
sind Burgmän­ner zum Gotte­shaus bestellt,
die sich zum heili­gen Kreuz beken­nen.

Der Mönche Gre­go­ri­an­er Gesang,
die aus Mon­tis Mar­tis ein­ge­laden,
erfüllt den Raum und im Ein­klang
haben sie sehr viel dazu beige­tra­gen.

Die Rit­ter mit Knap­pen im Gefolge
sie kni­eten hernieder am Kreuz,
denn ein jed­er hat­te seine Sor­gen
weil alle die Zeit nicht erfreut.

Hören die Worte aus Ple­bans Munde
was er sagt soll ein Trost für sie sein,
übt Gerechtigkeit in jed­er Stunde
seht der Armen und Schwachen Leid.

Sie ste­hen auf und hören noch weit­er
auf das christliche Wort in ihrer Zeit,
niemals den Übeltätern weichen
seid als Rit­ter und Knap­pen stets bere­it.

So ziehen sie als­bald von dan­nen;
ein jed­er in seinem Glauben bestärkt.
Was sie gemein­sam in der Kirche fan­den
haben sie ver­standen und sich gemerkt.

So waren sie, die Rit­ter und Knap­pen;
jed­er ganz ver­schieden in sein­er Art.
Grif­f­en in der Not zu den Waf­fen,
denn nur gemein­sam waren sie stark.

Namen, es sind nicht sehr viele
eine kleine Erin­nerung aus ihrer Zeit.
Ein Perga­ment, von ihnen geschrieben,
das uns die Ver­gan­gen­heit zeigt.

Mögen sie ruhn im ewigen Frieden
auf dem Gotte­sack­er nebe­nan,
der in der Fremde im Kampfe fiel,
wohl auch den ersehn­ten Frieden fand.

E. W. Dörscheln
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