Dorsloner Nachrichten — Band 3 — 3.Jahrgang 2004 — Heft Nr.2
Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Präparator i. R.
Propst Florin de Dorselen
Seit 1298, der Zeit von Ritter Bernhardus de Dorselo, ist eine Seitenlinie mit dem Namen Dorsel vorhanden. Würde die ehem. Ortschaft Thurisloun und späteres Dorslon heute noch bestehen, könnte sie ebenfalls Dorsel heißen.
Noch in der Gegenwart sind Flurbezeichnungen mit dem Namen Dorsel vorhanden z.B. Dorseler Wiesen, Dorseler Grund. Viele Nachkommen aus dieser ritterlichen Linie führten den Namen im Wappen und in ihrem Banner.
Um 1360 und 1373 finden sich in der Linie einiger Knappen Hinweise, wo sich der Name in de Dorslen und de Dorsele schon schrittweise umgewandelt hat. Im Falle der Alheid gnt.de Dorslen wird aber der Familienname de Dorslon trotz alledem noch beibehalten. Hier wird auch Florin de Dorslon aus einer Knappenfamilie stammend als Priester, späterer Propst und Lehnsherr zu Marsberg (Montis Martis), genannt.
Folgende Beurkundungen geben Auskunft über den Werdegang des Florin de Dorslon gnt. Dorselen.
So kauft er z.B. 1360 zwei Teile vom Duvelshof mit allem Zubehör von den Brüdern Konrad und Hartwich Dorslon gnt. de Duvele. Der Knappe Konrad siegelt zugleich für seinen Bruder Hartwich.
1367 verpfänden der Marsberger Bürger Johannes Muscamp und seine Frau Elisabeth dem Priester Florin von Dorslon und dessen leiblicher Schwester Adelheid für eine Schuld von 24 Mark Marsberger Pfennigen ihren Hopfenberg.
1377 erwirbt Propst Florin von Dorslon von seinen Vettern, den Knappen Bernd und Hartwig, einen Hof und eine Hufe zu Dorslon (Arnsberger Lehns-Akten).
1378 kauft Propst Florin von Dorslon den Zehnten in Sudeck, welcher vorher verpfändet war, mit Bewilligung der beiden Brüder Florin und Bernard, gnt. von Byge, zurück.
1378 holt Heinrich Nutlon den Rat des Lehnsherren und Propstes Florin zu Marsberg ein, um einen zehnt- und abgabenfreien Acker, Hoppenberg gnt., zu verkaufen, welchen der Propst vorher dem Ditmar Wickenrade zum Lehn gegeben hatte.
1379 bekunden die Brüder Florin und Bernd von Byge, Söhne des Crane, ihren Neffen, den Marsberger Propst Florin von Dorslon, im Besitz des vierten Teils des Dorfzehnten von Sudick nicht zu behindern, obwohl er ihnen gehöre, aber an Heinrich den Vysscher versetzt war und nunmehr keine Ansprüche mehr daran zu stellen, solange die Pfandsumme nicht an den Propst zurückgezahlt sei. Sie verpflichten sich ferner, dem Propst geliehene zehn Schillinge alter Königstournosen zurückzu- erstatten.
Im Jahre 1381 stiftet Propst Florin von Dorselen und der gesamte Konvent des Klosters Marsberg (Benediktinerorden der Paderborner Diözese) aus Verehrung des Erlösers Jesu Christi und zur Vermehrung des Gottesdienstes zwei Messen, und zwar eine im Hospital zum Heiligen Geist und eine zweite am Johannisaltar in der St.Nikolaus-Kapelle in Marsberg. Der Propst und der Konvent kündigen ihre Siegel an.
1382 gibt Propst Florin von Dorslon einem gewissen Konrad und seiner Frau Hylle seinen Hof in Wigerdinghausen (Wygherdynckusen b. Vysschers Mühle) zum Lehn und zugleich damit drei Morgen Ackerland auf den Steinen (am Ufer der Diemel) und 1 Morgen neben Herebolds Acker gelegen. Diese Ländereien sollen zehntfrei sein. Die Pächter sollen aber jährlich auf Michaelis 13 Schillinge Marsberger Pfennige, vier Scheffel Hafer und ein Huhn, ein Fastnachtshuhn und eine Stiege Eier zu Ostern entrichten. Die Aussteller leisten Gewähr.
Im Jahre 1426 überweisen Propst Cord und der ganze Konvent des Stifts Marsberg, St. Benediktinerorden im Stift Paderborn, demjenigen ihrer Mönche, dem der Propst das Offizium des Katharinen-Altars im Münster überträgt, 20 Gulden aus ihren Höfen zu Großen und Lüttingen Norde und aus ihrem Hof vor der alten Stadt, den zur Zeit Henke Latervelt bewirtschaftet, unter der Bedingung, dass er auf seine Pfründe verzichtet und für das Seelenheil des verstorbenen Propstes Florin von Dorselen, der die Stiftung eingerichtet hat, in Gebet und Messen gedenkt.
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