Homepage der Familie Dörscheln
Homepage der Familie Dörscheln

1994/​03 — Aus dem Dunkel ins Licht — der Schulzen­hof West­do­des­lo

Beiträge zur Fam­i­lien­forschung — Band 1 — 4.Jahrgang 1994 — Heft Nr.3 — verb. Aufl.


Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Prä­para­tor i. R.

Siehe Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd. 2, 1994 H. 7

Hier begin­nt die nach­weis­bare Geschichte von dem Schulzen­hof West­do­des­lo (West­dorsel), der weit später als der Ost­do­deslo­er Hof (1200), und zwar erst 1324 das erste Mal urkundlich erwäh­nt wird. (WUB 8, 1717)

Den Schulzen­hof West­dorsel (Cur­tis West­do­des­lo) tru­gen im 14. Jahrhun­dert die Knap­pen von Gos von den Her­ren von Lan­gen zu Lehen. (Cod tr W II, INA H.2 Nr.13+14, INA NF 13) Ober­lehn­sh­er­ren waren die Grafen von Ravens­berg. Im Jahre 1417 belehnte Wil­helm von dem Berge (Graf zu Ravens­berg) den Johann von Leth­mathe mit dem Schulzen­hof West­dorsel.

Die meis­ten Höfe in jen­er Zeit auch die alten Eschsied­lun­gen waren, mit weni­gen Aus­nah­men, nicht frei, son­dern eigen­hörig, d. h. in irgen­dein­er Abhängigkeit vom Bischof, vom Domkapi­tel, von Klöstern wie Freck­en­horst oder Marien­feld oder son­sti­gen adli­gen Grund­her­ren.

Johannes Schulze Dorsel (Johannes scul­theto in Dodes­lo) trat 1327 als Zeuge auf und kön­nte als eine verbindende Kraft zwis­chen den bei­den Dodeslo­er Höfen, ins­beson­dere aber für den jün­geren Schulzen­hof in Westdodeslo/​Westdorsel ange­se­hen wer­den. (Siehe Auf­stel­lung über Ost­do­des­lo, Spuren H. 21, S. 326).Verschiedene Urkun­den aus den Jahren 1324 — 1327 und dazuge­hörige Über­set­zun­gen über den Hof West­do­des­lo und sein­er Bewohn­er geben Auf­schluss über dama­lige Eigen­tumsver­hält­nisse in Bezug auf den Hof selb­st, als auch die vorhan­de­nen Fis­chte­iche sowie weit­ere Abgaben in Form von Renten und Grenzziehun­gen. (WQA 14 + 16)
Des weit­eren gibt eine Auf­stel­lung der sich wan­del­nden Fam­i­lien- und Ort­sna­men bis in die Gegen­wart weit­er Auf­schluss und ver­gle­icht Namens- Ähn­lichkeit­en mit Ost­do­des­lo und Dorslon b. Mars­berg sowie Dorsel (Dor­sul) im Ahrtal. Weit­ere Forschun­gen müssen zeigen, ob daraus ein gemein­samer Ursprung herzuleit­en ist. (Spuren H. 19, S. 286. und H. 21, S. 325)

Zwis­chen den Dorsel­er (Dodeslo­er) Höfen liegt die Dorsel­er Hei­de, getren­nt durch den von S/​O nach N/​W ver­laufend­en Franken­bach. Im Süden begren­zt durch die Immel­ger Hei­de und west­lich durch die Harkamps Hei­de. Flurkarten vom Kirch­spiel Tel­gte von 1829 zeigen die bei­den Höfe in Flur XV mit den entsprechen­den Wald- Feld- und Wiesen-Ein­teilun­gen.

Auch im Kirch­spiel Tel­gte gab es eine Rei­he von Haupt- Amts- oder Ober­höfen der geistlichen und weltlichen Grund­her­ren, durch welche die Abgaben der abhängi­gen Höfe einge­zo­gen wur­den. Der Grad der Abhängigkeit war von einem Hof zum anderen ver­schieden und es kann nur durch inten­sive weit­ere Forschun­gen Licht in die Ver­gan­gen­heit der Erben­höfe gebracht wer­den, da diese ins­ge­samt auf ein stat­tlich­es Alter zurückschauen kön­nen.


Lokalität West­dorsel


Flur XV


West Dodesloe, Urkunde U99=L120, Haus Lan­gen v.1417