Beiträge zur Familienforschung — Band 1 — 5.Jahrgang 1995 — Heft Nr.1 — Auszug
Von E. W. Dörscheln — Univ. Ob. Präparator i. R.
Siehe Spuren, Beiträge zur Fam. Forsch. Bd. 2, 1995 H. 8
In einer geschichtlichen Überlieferung — siehe “Der Märker”, Heimatblatt für den Bereich d. ehem. Grafschaft Mark, Jhrg. 1952/53 — steht, dass nach einer Schlacht bei Cleve im Jahre 1397 Graf Adolf von der Mark von Herzog Wilhelm vom Berg dessen Einsassen und Herrschaftsansprüche in dem Kirchspiel Rönsahl zum Pfand erhielt; d. h. im Jahre 1406 bestimmte Graf Adolf II. von der Mark, dass die Gerichtsbarkeit für die Einwohner vom Kirchspiel Rönsahl nach Breckerfeld kam. Wenn also Streitigkeiten zu entscheiden waren, geschah es an diesem Ort.
Im Jahre 1456 erhielt der Ritter Johann von Edelkercken, der hier bereits 1440 märkischer Drost war, das Kirchspiel Rönsahl zum Pfand. Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich der Rönsahler Zehnte im Besitz des Dietrich von der Porten auf dem Dyck. Dieser war von der Äbtissin Sybille von Essen damit belehnt worden.
Rönsahl gehörte zum Amt Altena/W. (Grafschaft Mark), welches nach dem Xantener Frieden und Jülicher Erbfolgestreit im Jahr 1666 an Brandenburg (Preuß. Staat) kam.
Kirchlich gesehen war Rönsahl noch bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts eine Kapellengemeinde, die gemäß dem Libervaloris (Schatzbuch der Kölner Diözese) zur Pfarrei in Kierspe und damit zum Dekanat Lüdenscheid gehörte. Der Maastrichter Bischof Servatius war und ist der Schutzpatron der Rönsahler, dessen man noch heute am 13. Mai gedenkt.
Von 1530 — 1560 wird auch ein Messpriester Johann Jenelius erwähnt. Des weiteren wird über einen Rottger von Dorselen und seiner Frau Annen um 1616 zwecks einer Hofübernahme berichtet.
Um 1676 werden in einer Musterrolle des Kirchspiels Rönsahl Claß zu Dörselen, Trumme Schläger und Johann Gerden, Sohn zu Dorselen, erwähnt.
Zwei weitere Eintragungen über Personen, welche in späterer Zeit im Rönsahler Raum gelebt haben, wurden gefunden; und zwar eine Schatzliste aus dem Jahr 1732 und ein Trau- Eintrag aus dem Jahr 1765. Ansonsten ist über Personen, die dort zu jener Zeit gelebt haben und familiengeschichtlich von Bedeutung wären, wenig bekannt. Frühere Schreibweisen des Ortes Rönsahl konnten auch folgende sein: z. B. Roedensell, Ronsaal, Rönsel und Reunsel.
Der um 1450 geborene Deipmar van Dorslen aus dem Geschlecht derer von Dorslon bei Montes Martis wird am 21. Febr. 1480 mit dem Hof zu Bürhausen belehnt. Er wird als Begründer der Ortschaft Dorseln (siehe Spuren H. 18, S. 260–63) heute Dörscheln N/O von Rönsahl gelegen, angesehen.
Hier haben wir auch zum ersten Mal urkundliches Material zur Verfügung, welches die verschiedenen Richtungen einiger Stammnamen in der Vergangenheit ergänzt und auch einige Lücken in der Forschung schliesst, denn zuviele Kriege, Brände und vielleicht auch wenig Interesse der Bewohner daran eine Chronik zu erstellen, haben dazu beigetragen, dass doch letztendlich nur wenig Licht in die Vergangenheit von Dorseln und Bürhausen zu bringen ist.
1395, Sept. 25.
Nr. 8
Kurkölnisches Leben Bürhausen im Ksp. Rönsahl
Der kölnische Erzbischof Friedr. von Saarwerden belehnt den Johan van der Sandkulen “mit unsme hovve zu Buyrhusen ymme kirspele van Rodenseil, tusschen Wippervoirde ind Meynertzhagen gelegen.”
StAD., Kurköln, Lehen, Gen. 8 I, f. 267a, Nr. 569 u. II, f. 174b, Nr. 375. (Diese Belehnung hier erwähnt wegen der Nachbarschaft zu Meinerzhg.!). – Vgl. St. A. Mü., Msc. I, 182 (Lib. Jur. Et feud. des Erzbisch. Dietr. v. Mörs), S. 183: “Gercatus vamme Loe infra Wipperfurde… nominavit curtem in Burhausen cum suis attinentiis in parrochia de Rodenselde” 1396, Febr. 26 (sabbato post Mathie ap.).
Vgl. ebd. Hzgt. Westf., Ld. Arch. II , 37a, f. 18a: Johan Vyncke, köln. “schulte” zu Meinerzhg., als Verwahrer des köln. Hofes zu Burhausen belehnt Deipmar van Dorslen mit diesem Hofe und Sattelgut, 1480 Febr. 21 (op s. Pet. avent ad cath.), Abschr. –
Ebd. f. 19a: Hinr. Schoppe, köln. “schulte” zu Meinerzhg., belehnt desgl. den Teilman tho Buerhusen. Anwesend als geschworene Hofesleute: Joh. Smetgen tho Karbicke /Hof Meinerzhg. und Teves Limprich /Hof Bürhausen – D.: 1523, Aug. 13 (Abschr.).
Ebd. Nr. 37b, f. 3a: Haltung eines Hofgerichtes zu Buirhaußen, 1544, Mittwoch nach Pfingsten.
Vgl. BgA. Altena, Grenzakt Nr. 3, S. 223: Im Jahre 1521 ersucht der kölnische Schultheiß zu Meinerzhg. den Hogreven zu Lüdensch. um Zulassung eines Kirchenrufes zwecks Zusammenrufung der Hofesleute des Kölnischen Hofes zu Burhusen im Ksp. Rönsahl, um ein Notgeding dort abzuhalten, wobei ein neuer Hofesrichter eingekleidet werden soll und die Hofesgüter neu empfangen werden, damit die kölnische Hoheit nicht untergeht.
Wie zur Nacht das milde Licht der Sterne
Süderland 1936
Leuchtet aus der unbegrenzten Ferne
Nieder auf die dunkle Flur.
Also wird es hell in unserem Innern
Wenn wir unserer Väter uns erinnern
Und folgen ihrer Lebensspur.
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